Das Länderrisiko Südafrikas ist gestiegen. Die Credendo Group hat das mittel- bis langfristige politische Risiko um eine Kategorie hochgestuft und auch das wirtschaftliche Risiko hat sich erhöht und wird jetzt mit der schlechtesten Kategorie bewertet. Südafrika stecke in einer Sackgasse, ohne Aussicht auf baldige Erholung.

Südafrika hat ein großes Rohstoffpotenzial. Bis 2009 haben der Bergbau und die Dienstleistungsbranche geboomt und auch die stabilen Institutionen wussten die Anleger zu schätzen. Doch nach der Finanzkrise stagnierte das Wachstum. Für dieses Jahr wird ein BIP-Wachstum von 0,1 Prozent erwartet, für 2017 von 1,1 Prozent.

Die Regenbogennation leidet unter den niedrigen Rohstoffpreisen und der geringeren Nachfrage aus China. Zu einem Großteil sind die Probleme jedoch hausgemacht: Innenpolitische, strukturelle Schwächen wie die Rechtsunsicherheit, die unflexiblen Arbeitsmärkte oder die Engpässe in der Infrastruktur – besonders im Energiebereich – haben das Vertrauen der Anleger erschüttert. Mehrmals kam es zu gewalttätigen Streiks und auch die Stromkrise hat der Wirtschaft geschadet.

Dabei ist Südafrika stark abhängig von volatilen Kapitalzuflüssen: Für die Finanzierung des strukturellen Leistungsbilanzdefizits ist das Land auf Portfolioinvestitionen und andere Investitionszuflüsse angewiesen. Für die Wiederherstellung des Vertrauens brauche es glaubwürdige und wirksame Finanzreformen, so die Credendo Group.

Das mittel- bis langfristige politische Risiko hat die Gruppe daher von Kategorie 3 auf Kategorie 4 herabgestuft. Aufgrund des niedrigen Wachstum und der Abwertung der Währung ist das Geschäftsrisiko in die schlechteste Kategorie C gerutscht. Das kurzfristige politische Risiko ist hingegen stabil geblieben: Die hohen Fremdwährungsbestände und der gut entwickelte lokale Kapitalmarkt senken das Liquiditätsrisiko.

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