Die Diebstähle beim Kupferhersteller Aurubis scheinen aufgeklärt zu sein: Kommende Woche müssen sich fünf Beschuldigte vor Gericht verantworten. Sie haben mutmaßlich Edelmetall im Wert von elf Millionen Euro gestohlen.

Vor dem Hamburger Landgericht geht es den Betrug, der im Juni bekannt wurde: Damals wurden bei Aurubis erhebliche Unregelmäßigkeiten im Edelmetallbestand festgestellt, was zu Ermittlungen führte. Eine Diebesbande steht nun vor Gericht, beschuldigt, den Recycling-Spezialisten über Jahre bestohlen zu haben. Der Wert des gestohlenen Edelmetalls beläuft sich auf elf Millionen Euro. Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat Anklage gegen die mutmaßliche Bande erhoben, die zwischen Februar 2020 und Januar 2021 insgesamt zwölf Straftaten gegen das Unternehmen begangen haben soll.

Die Tat steht wohl nicht im Zusammenhang mit den Betrugsvorfällen, die Ende August bekannt geworden sind. Dadurch war dem Hamburger Kupferhersteller Aurubis ein Schaden in dreistelliger Millionenhöhe entstanden. Aufgefallen war der Betrug bei einer Routine-Überprüfung des Metallbestands. Damals wurden erhebliche Abweichungen vom Soll-Bestand sowie Abweichungen bei Sonderproben bestimmter Recyclinglieferungen festgestellt.

Nun stehen jedoch für die Fälle der Jahre 2020 bis 2021 fünf Beschuldigte vor Gericht. Ihnen werden schwerer Bandendiebstahl oder gewerbsmäßige Bandenhehlerei vorgeworfen, während ein weiterer der Beihilfe zum schweren Bandendiebstahl beschuldigt wird. Die Hauptverhandlung vor dem Landgericht Hamburg soll am 12. Dezember beginnen. Die Anklage besagt, dass sie etwa fünf Tonnen edelmetallhaltige Zwischen- und Nebenprodukte im Wert von rund elf Millionen Euro vom Firmengelände in Veddel gestohlen und an unbekannte Abnehmer verkauft haben. Das gestohlene Material, sogenannte Rohsilberfegsel, entstand als Rückstand bei Metallrecycling- und Aufbereitungsprozessen. Ein Teil der Beute wurde offenbar zur Analyse und weiteren Verwendung an metallverarbeitende Betriebe in der Türkei verschickt.