Geld wird teurer, die Finanzierung immer schwieriger, die Reduzierung des gebundenen Kapitals wichtiger: In seinem Working Capital Report 2023 bietet der Consulting-Konzern Deloitte einen Überblick über das Working-Capital-Management der 167 umsatzstärksten deutschen Unternehmen.

Die durchschnittliche Kapitalbindungsdauer steigt. Lag sie 2017 noch bei 62 Tagen, waren es 2022 schon 67 Tage. Der stärkste Treiber ist dabei das Vorratsvermögen. Die Optimierung des Vorratsvermögens steht daher im Fokus des Working-Capital-Managements der großen deutschen Unternehmen.

Die Unternehmen reagieren dabei auch auf den neuen Krisenmodus: Während Krisensituationen in der Vergangenheit als Ad-hoc-Herausforderung gesehen wurden, werden sie zunehmend zur Normalität. Für Unternehmen ergeben sich daraus drei Herausforderungen:

  1. Die Innenfinanzierung muss gestärkt werden, da der Kapitalbedarf steigt, das Kapital zum Teil schlechter verfügbar ist und die Zinsen steigen
  2. Das Forderungsmanagement sowie Nachverhandlungen der Zahlungsbedingungen werden wichtiger
  3. Das Vorratsvermögen rückt in den Fokus der Working Capital-Optimierung. Wichtigste Hebel, um es zu reduzieren sind dabei laut einer Deloitte-Umfrage die Anpassung des Lieferantenportfolios sowie eine Reduzierung der Variantenvielfalt.