Deutsche Unternehmen investieren nur zögerlich. So meldet etwa der Bankenverband, dass Unternehmenskredite kaum nachgefragt werden. Auch in der zweiten Jahreshälfte sei keine Trendwende zu erwarten.

Im zweiten Quartal 2023 lag das Gesamtvolumen der ausstehenden Kredite bei 1140 Milliarden Euro – und damit nur 0,3 Prozent über dem Vorquartal. Der Bankenverband erhofft sich eine Trendwende durch das neue Wachstumschancengesetz. Hauptgeschäftsführer Heiner Herkenhoff warnt jedoch davor, dass dadurch keine neue Bürokratie entstehen dürfe. Diese sei häufig ein Bremsfaktor.

Neue Anreize erhofft man sich auch durch die grüne Transformation der Unternehmen. Die Banken stünden zur Finanzierung bereit, so Herkenhoff. Das zeigt auch eine ifo-Umfrage vom März 2023. Hier gaben 22,7 Prozent der Unternehmen an, dass sich die Banken bei der Kreditvergabe zurückhaltend zeigten – im Dezember 2022 waren es noch 30 Prozent gewesen.

Schwierig zeigt sich die Kreditsituation jedoch nach wie vor im Groß- und Einzelhandel und im Baugewerbe. Auch Kleinstunternehmen und Selbstständige haben es schwer an Kredite zu kommen: Rund 40 Prozent berichten von Problemen. Kritisch ist die Situation in der Veranstaltungsbranche. Hier hat jedes zweite Unternehmen Probleme, an Bankkredite zu kommen.