Einkaufsfinanzierung – das Geschäftsmodell lebt weiter
2017 musste die WCF Finetrading ihr Geschäft einstellen, viele weitere Einkaufsfinanzierer folgten in die Insolvenz bzw. haben ihre Geschäftstätigkeit eingestellt. Trotzdem lebt das Geschäftsmodell weiter: Die Einkaufsfinanzierung ist für viele Unternehmen eine hervorragende Finanzierungslösung – und die Anbieter haben aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt.
Einst war WCF Finetrading Deutschlands erster und größter Einkaufsfinanzierer. Die Gesellschaft hat die Idee hierzulande bekannt gemacht: Der Finanzierer schaltet sich als Zwischenhändler ein und zahlt die Ware meist innerhalb der Skontofrist, während das kaufende Unternehmen von einem Zahlungsziel von bis zu 120 Tagen profitiert. Das schont die Liquidität und schafft eine zusätzliche Kreditlinie, ohne dass eine Bank beteiligt werden muss.
Für viele Kunden hat sich dieses Produkt als ausgesprochen interessant dargestellt. Doch in den vergangenen zehn bis fünfzehn Jahre hat die Einkaufsfinanzierung sehr bewegte Zeiten hinter sich gebracht. Basierend auf der großen Nachfrage kamen zunächst immer weitere Anbieter hinzu, auch wenn diese teils abweichende Vertragsgestaltungen angeboten haben.
Drei Probleme der früheren Einkaufsfinanzierung
Allerdings ist das Risiko der Insolvenz des eigenen Kunden hoch und die Erfahrungen haben gezeigt, dass diese Ausfälle fast immer beträchtlich waren. „Es hat sich gezeigt, dass das Modell drei grundsätzliche Probleme hat“, fasst GFL-Geschäftsführer Marcus Sarafin zusammen. „Erstens wurde das Produkt für negative Entwicklungen unzureichend weiterentwickelt. Zweitens hatten die Verwertungsmöglichkeiten nicht den Effekt, Schäden auszugleichen und drittens genügte das Controlling nicht den Anforderungen. Im Ergebnis sind viele, man kann fast sagen die meisten Anbieter von damals, in die Insolvenz gegangen oder haben den Geschäftsbetrieb eingestellt.“
Und doch erlebt die Einkaufsfinanzierung mittlerweile eine Renaissance. Das hat zum einen damit zu tun, dass es einfach grundsätzlich ein hoch interessantes Produkt ist. Doch auch die Digitalisierung hat das Geschäftsmodell attraktiver gemacht: Durch die – teilweise oder sogar komplett – automatisierten Prozesse lassen sich Kosten sparen. Und auch die internen Strukturen bzgl. Gesellschafter und Controlling wurden verbessert, so dass es wieder einige Anbieter gibt, die Einkaufsfinanzierungen erfolgreich vermarkten.
Ein Produkt für wachsende Unternehmen
Die Anbieter haben gelernt, dass so ein risikoreiches Produkt auch entsprechend bepreist werden muss, weswegen sich der Preis in den letzten Jahren nochmals erhöht hat. Trotzdem können Unternehmen von der heutigen Einkaufsfinanzierung profitieren, wenn sie gute Margen haben, sich im Wachstum befinden und mit mehr Umsatz Erträge erwirtschaften.
Einzelheiten zur Einkaufsfinanzierung und den Leistungen der GFL finden Sie hier.