Die Bafin legt in Zukunft verstärkt Wert auf ESG-Kriterien. Die Behörde hat nun ihre Sustainable-Finance-Strategie veröffentlicht, in der sie künftige Schwerpunkte definiert.

„Nur in einem funktionsfähigen, stabilen Finanzsystem kann ausreichend Kapital in nachhaltige Investitionen fließen“, schreibt die Bafin auf ihrer Homepage. Sie sieht es nicht nur als ihre Aufgabe, für solch ein Finanzsystem zu sorgen, sondern auch für transparente Informationen zu sorgen, nach denen Anleger Investitionsentscheidungen treffen können, die ihren Nachhaltigkeitspräferenzen entsprechen. Die Behörde will so das Risiko auf Greenwashing hereinzufallen, verhindern.

In einem Interview des BafinJournals stellt Rupert Schaefer, BaFin-Exekutivdirektor für Strategie, Policy und Steuerung, aber auch klar: „Wir müssen uns bewusst sein: Grüne Kredite und grüne Anlagen sind nicht per se risikoärmer. Entscheidend sollte also immer das jeweilige Risiko sein.“

Doch gerade was die Risiken angeht, gebe es noch größere Schwierigkeiten, da zuverlässige Daten fehlen. „Noch fehlen viele Daten zu Nachhaltigkeitsrisiken. Und natürlich liegt es auch an den sehr langen Betrachtungszeiträumen. Zuverlässigere Daten zu finanziellen Klimarisiken sind ein Handlungsschwerpunkt unserer neuen Strategie“, sagte Bafin-Präsident Mark Branson bei seiner Rede beim Bundesbank-Symposium in Frankfurt.

Dabei sieht er nicht nur die Institute in der Pflicht, Ziel sei auch, dass die Unternehmen relevante und international vergleichbare Informationen über ihre Nachhaltigkeitsrisiken liefern.

Die Relevanz der neuen Strategie schätzt er als sehr hoch ein: „Es gibt ausreichend Nachfrage nach nachhaltigen Anlageprodukten und es gibt ausreichend privates Kapital, das mobilisiert werden kann. Aber das Geld landet nicht immer dort, wo es eine effiziente Transformation ermöglicht. Um das zu erreichen, brauchen wir starke Banken und maximale Klarheit.“

Mehr zur Bafin-ESG-Strategie finden Sie hier.