Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist im November leicht gestiegen. Während der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) lediglich von einer Normalisierung des Insolvenzniveaus spricht, rät GFL-Geschäftsführer Marcus Sarafin, dennoch vorsichtig zu bleiben.

Im November wurden 1,2 Prozent mehr Regelinsolvenzen beantragt als im Oktober. So die Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Damals hatten die Firmenpleiten im Vergleich zum September bereits um 18,4 Prozent zugenommen. Und trotzdem: Von Januar bis September wurden 10 643 Insolvenzen beantragt – 0,4 Prozent weniger als im Vorjahr!

Auch die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger beziffern die Gerichte nur auf knapp 10,8 Milliarden Euro. Im Vorjahreszeitraum lagen sie aufgrund einiger Großunternehmen-Pleiten bei 45,5 Milliarden Euro.

„Die Insolvenzen ziehen langsam an, aber immer noch auf niedrigem Niveau“, kommentiert Sarafin die aktuellen Zahlen. Für das kommende Jahr erwartet er allerdings einen deutlichen Anstieg. „Was an den momentanen Insolvenzen nicht zu sehen ist, ist die Tatsache, dass die Zahlungsverzögerungen und auch Inkassoaufträge deutlich zugenommen haben. Das lässt auf eine höhere Zunahme der Unternehmenspleiten in 2023 schließen. Mehr denn je sollte man hier zeitnah über Absicherungen nachdenken.“