Die hohen Rohstoffpreise machen nicht allen Ländern zu schaffen. In Brasilien stützen sie die Wirtschaft und lassen das Leistungsbilanzdefizit auf ein historisch niedriges Niveau sinken. Da die finanziellen Risiken dadurch ebenfalls sinken, hat Credendo die Bewertung des Länderriskos verbessert.

2016 hatte die Kreditversicherung das mittel- bis langfristige politische Risiko Brasiliens in die Kategorie 5/7 herabgestuft. Damals führte das Ende des Rohstoffbooms zu einer Rezession und einem Rückgang der Leistungsbilanzeinnahmen. Doch nun hat sich die Lage wieder verbessert: Die politische Krise sei abgeklungen, es wurden Steuerreformen durchgeführt und die höheren Rohstoffpreise (insbesondere für Brennstoffe, Metalle und Nahrungsmittel) kommen dem exportierenden Land zugute. Schließlich ist das Land der viertgrößte Lebensmittelexporteur der Welt.

Während das Leistungsbilanzdefizit zwischen 2010 und 2020 im Schnitt bei -3 Prozent des BIP gelegen hat, dürfte es dieses Jahr auf -1,5 Prozent sinken. Auch die Auslandsverschuldung ist mit weniger als 40 Prozent des BIP moderat, so Credendo. Das Verhältnis der Auslandsverschuldung zu den Leistungsbilanzeinnahmen ist damit auf dem niedrigsten Stand seit zehn Jahren.

Credendo hat das Länderrisiko daher nun von 5/7 auf 4/7 hochgestuft. Mehr zu Brasiliens Länderrisiko finden Sie hier.