Der Deal schien bereits in trockenen Tüchern zu sein: Der Makler Aon hatte seinen Rivalen Willis Towers Watson für 30 Milliarden Dollar gekauft – und wollte damit zum weltweit größten Versicherungsmakler aufsteigen. Jetzt ist die Fusion geplatzt.

Es hätte einer der größten Deals des Jahres werden sollen, doch die US-Regierung machte der Fusion einen Strich durch die Rechnung. Einwände der US-Regulierungsbehörden hätten zu inakzeptablen Verzögerungen und Unsicherheiten geführt hätten, erklärten die beiden Versicherungsmakler.

Wie mehrere Medien berichten, fürchteten vor allem die Kartellwächter im US-Justizministerium eine weitere Einschränkung des Wettbewerbs, was sich eventuell in höheren Preisen niedergeschlagen hätte. Die EU-Kommission hatte den Deal der beiden in Irland ansässigen Konzerne hingegen bereits akzeptiert – wenn auch unter Auflagen.

„Dass gerade die US-Behörden nicht mitmachen, finde ich überraschend“, so GFL-Geschäftsführer Marcus Sarafin. „Nun bleibt es spannend zu sehen, wie diverse große Industriemakler ihr Wachstum voranbringen werden. Denn nach unserer Beobachtung wurde in den letzten Jahren nur noch über externes Wachstum der Umsatz gesteigert.“

Auch andere Beobachter erwarten eine Signalwirkung dieses Vorfalls – auch für andere Branchen. Die verhinderte Fusion scheint den neuen Kurs der Biden-Regierung widerzuspiegeln, die eine schärfere Wettbewerbspolitik angekündigt hatte.