Es ist der Megadeal in der Versicherungsbranche: Der Makler Aon hat seinen Rivalen Willis Towers Watson für 30 Milliarden Dollar gekauft. Es ist die neuste Übernahme in der aktuellen Fusionswelle der Versicherungs- und Rückversicherungsmaklern. Dabei bringen die Zusammenschlüsse nach Einschätzung der GFL dem Mittelstand meist nichts.

Noch ist die Fusion nicht in trockenen Tüchern. Es fehlt die Zustimmung von Aktionären und Aufsichtsbehörden, so dass mit einem Abschluss erst 2021 gerechnet wird. Die Behörden könnten den Deal kritisch sehen, schließlich entsteht dadurch der weltgrößte Versicherungsmakler.

Aon und Willis Towers Watson – momentan noch Nummer Zwei und Drei im Markt – ziehen gemeinsam am bisherigen Branchenführer Marsh & McLennan vorbei. Das fusionierte Unternehmen, das unter dem Namen Aon geführt wird, kommt laut Spiegel auf einen Börsenwert von rund 80 Milliarden Dollar. Erwirtschaftet werden 20 Milliarden Dollar Umsatz und ein operativer Mittelzufluss von 2,4 Milliarden Dollar im Jahr.

Fusionswelle der Versicherer

Es ist nicht die erste Milliardenfusion der letzten Zeit auf dem Versicherungsmarkt. GFL, als Unternehmer geführten Mittelständler, beobachtet die Entwicklung im Markt der Versicherungsmakler seit längeren und sieht verstärkt Fusionen. Auch Willis Towers Watson selbst ist durch einen Zusammenschluss entstanden. In Deutschland hat es erst vor einigen Wochen eine große Fusion gegeben: die Ecclesia Gruppe – der größte deutsche Versicherungsmakler für Unternehmen und Institutionen – hat den Spezialmakler CFG Finance übernommen.

Der Trend ist weiterhin vorhanden, die Motivationen unterschiedlich. Im Fall Aon ging es wohl eher um den Wettbewerb um die Marktposition. Im Fall Ecclesia ging es um die Ergänzung von Bereichen, die CFG Finance vertreten hat.

Für GFL-Geschäftsführer Marcus Sarafin sind die Zusammenschlüsse nicht unbedingt positiv für die Kunden. „Damit verlieren wir im Markt weiter Unternehmerpersönlichkeiten, die aus unserer Sicht für die Kunden von großer Bedeutung sind“, so Sarafin. „Denn welcher Mittelständler fühlt sich wirklich wohl in einem Industriekonzern bzw. arbeitet gerne mit diesem zusammen?“

Schließlich stehen hier die kleinen und mittleren Unternehmen meist nicht ganz oben auf der Prioritätenliste. „Die Spitzenkräfte betreuen die Großkunden, der Mittelstand wird – wie zum Beispiel auch bei Banken – kostengünstiger abgewickelt. Dabei bieten auch mittelständische Maklergesellschaften gleichwertige und eventuell sogar kreativere Lösungen.“

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