Immer weniger deutsche Unternehmen melden Insolvenz an. Wie der aktuelle Finance-Insolvenz-Report zeigt, gehen die Insolvenzanträge bereits das dritte Quartal in Folge zurück. Die Experten rechnen dennoch bald mit einer Trendwende – auch, weil das Bild bei Großunternehmen ganz anders aussieht.

Im zweiten Quartal haben nur 20 Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 20 Millionen Euro Insolvenz beantragt. Im vergangenen Jahr lagen die Zahlen noch zwischen 26 und 30 Insolvenzen pro Quartal. Die Konjunkturabkühlung in Deutschland hat somit bisher nicht wie von vielen befürchtet, zu einer Welle an Unternehmenspleiten geführt.

Dass es dazu noch kommen könnte, will die Restrukturierungsberatung Falkensteg, die den Bericht angefertigt hat, jedoch nicht ausschließen. Sie rechnet mit einem baldigen Anstieg der Zahlen. So gab es dieses Quartal etwa verhältnismäßig viele Insolvenzen von Großunternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 100 Millionen Euro. Sechs von ihnen waren betroffen, darunter bekannte Firmen wie der Hamburger Windkraftkonzern Senvion oder Loewe Technologies GmbH. Sport Voswinkel, die Automobilgruppe Dirkes und die Bäckereigruppe Kronenbrot gehörten ebenfalls zu den Großinsolvenzen mit Jahresumsätzen zwischen 125 Millioenen Euro (Kronenbrot) und 140 Millionen (Sport Voswinkel).

Allerdings können auch immer mehr Insolvenzen zügig abgewickelt werden. Im zweiten Halbjahr konnten bereits fast die Hälfte der Verfahren aus 2019 gelöst und beendet werden. So wurde nach dem Insolvenzantrag im Februar etwa für die KNV Gruppe bereits nach weniger als fünf Monaten eine Lösung gefunden: Sie wurde im Rahmen einer übertragenden Sanierung durch die Zeitfracht Gruppe übernommen. Auch die Fluglinie Germania, deren Insolvenzverfahren im April eröffnet wurde, befindet sich bereits im Liquidationsprozess.

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