Zwar hat sich die wirtschaftliche Lage in Ägypten in den vergangenen Jahren dank umfassender Wirtschaftsreformen verbessert, das politische Risiko ist dennoch nach wie vor recht hoch. So werden die mittel- bis langfristigen Aussichten laut eines aktuellen Credendo-Reports von der hohen sozioökonomischen Unzufriedenheit belastet.

Die öffentliche Finanzlage hat sich verbessert, der chronische Devisenmangel ist beendet, das Wirtschaftswachstums hat sich erholt, weshalb es wieder mehr ausländische Investitionen und einen kräftigen Aufschwung des Exports gibt. All das haben Wirtschaftsreformen im Rahmen des laufenden IWF-Programms möglich gemacht.

Deshalb hat die Credendo Group das mittel- bis langfristige politische Risiko von Kategorie 6 auf 5 aufgewertet. Die Aussichten werden jedoch weiterhin belastet von der hohen öffentlichen Unzufriedenheit. Schließlich wurden die wirtschaftlichen Probleme, die Auslöser der Proteste des arabischen Frühlings waren, nicht gelöst. Die Arbeitslosigkeit ist danach stark angestiegen und liegt trotz Wirtschaftsaufschwungs noch über dem Wert von 2010. Auch weitere damalige Kritikpunkte wie Korruption, die Knappheit und hohen Preise von Energie, Nahrungsmitteln und Wasser sowie die Verschlechterung öffentlicher Dienstleistungen sind nach wie vor ungelöst.

Positiv steht dem die Wirtschaftslage gegenüber. Während das Wachstum zwischen 2011 und 2014 noch bei 2,6 Prozent lag, ist es im vergangenen Jahr auf 5,3 Prozent gestiegen. Für die kommenden Jahre erwartet der IWF einen weiteren Anstieg auf sechs Prozent. Wichtiger Wachstumsimpuls war die Freigabe des Wechselkurses, von der der Export stark profitiert hat und durch die auch der Devisenmangel reduziert wurde: Sie führte zu einer Stärkung der Währungsreserven von derzeit rund 5,9 Monatsimporten. Angesichts der stetigen Verbesserung der Liquiditätslage hat Credendo die Bewertung des kurzfristigen politischen Risikos im Dezember 2018 von Kategorie 5 (2015) auf Kategorie 3 angehoben.

Für die Absicherung im Außenhandel hat das hohe politische Risiko sowie die Lage in einer unstabilen Region (Iran) Auswirkungen. So ist Ägypten nach Ansicht von GFL nur über die Bundesdeckung abbildbar. Für genauere Informationen können Sie gerne mit uns in Kontakt treten.

Den kompletten Credendo-Report finden Sie hier.