Das Länderrisiko in Argentinien hat sich erhöht. Das sieht zumindest die Credendo Group so, die das mittel- und langfristige politische Risiko von 5/7 auf 6/7 heraufgestuft hat. Die Gründe sind unter anderen eine rapide steigende Auslandsverschuldung und die hohe Inflation.

Die letzte Anpassung hat Credendo im Oktober 2016 vorgenommen und das politische Risiko in Kategorie 5/7 eingestuft – eine Verbesserung aufgrund der Politik von Präsident Macri und den erneuerten Zugängen zu den Finanzmärkten. Doch keine zwei Jahre später habe sich die makroökonomische Situation weitgehend verschlechtert, heißt es im Credendo-Länderreport.

Der Zugang zu den Finanzmärkten mit ihren extrem niedrigen Zinsen hat zu einer steigenden Auslandsverschuldung geführt, die voraussichtlich auch in den kommenden Jahren auf einem hohen Level bleibt. Die öffentlichen Finanzen haben sich ebenfalls verschlechtert und ist dieses Jahr auf rund 65 Prozent des BIP angestiegen.

Zudem hat eine Vertrauenskrise das Land im Mai erschüttert, woraufhin der Peso kurzfristig 40 Prozent seines Wertes verlor und die Wirtschaft nahezu stillstand. Zwar hat sich die Lage wieder verbessert, die Währung bleibt dennoch anfällig. Außerdem wird erwartet, dass die Inflation dieses Jahr auf rund 27 Prozent ansteigt. Für die kommenden beiden Jahren rechnet Credendo mit einer weiterhin zweistelligen Inflation, während das Wirtschaftswachstum eher schwach bleibt.

Die Experten haben das mittel- und langfristige Risiko daher in Kategorie 6/7 hochgestuft. Das kurzfristige Risiko verbleibt bei 4/7. Das Wirtschaftsrisiko ist hoch und verbleibt in der schlechtesten Kategorie C.

Den Bericht von Credendo finden Sie hier.

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