Das Online-Reisebüro Unister – bekannt durch Websites wie Ab-in-den-Urlaub oder Fluege.de – ist insolvent. Und diese Insolvenz könnte jetzt auch Google treffen. Unister hatte noch Werbung bei der Suchmaschine geschaltet, als die Pleite faktisch bereits eingetreten war. Wie das manager magazin in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, will der Insolvenzverwalter dieses Geld nun zurückholen.

Dabei könne es um zwei- oder dreistellige Millionenbeträge gehen, zitiert das Magazin einen namentlich nicht genannten Insider. Denn es ist möglich, dass bereits Zahlungen ab Anfang 2015 angefochten werden. So lange könnte das Reisebüro bereits pleite sein – also eineinhalb Jahre vor dem Insolvenzantrag.

Dass der Insolvenzverwalter Zahlungen noch Jahre später anficht, ist in der Praxis keine Seltenheit. Die GFL ­– Gesellschaft für Liquidität erlebt diesen Fall immer wieder. Auch die kürzliche Reform der Insolvenzanfechtung hat die Risiken für Lieferanten nur teilweise vermindert.

Der Düsseldorfer Geschäftsstellenleiter Fabian Sarafin rät daher zur Anfechtungsversicherung. Sie geht über die klassische Kreditversicherung hinaus und schützt auch rückwirkend. Angebote dazu gibt es von allen großen Versicherern.

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