Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) warnt vor der größten Wirtschaftskrise seit mehr als 20 Jahren. Die schlechte Stimmung in der Wirtschaft verfestige sich. Das ist eines der Ergebnisse der DIHK-Konjunkturumfrage zum Jahresbeginn.

Mit der Veröffentlichung ist auch ein deutlicher Appell an die Regierung verbunden. Schließlich sehen mittlerweile fast drei von fünf Unternehmen in den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen ein Geschäftsrisiko – ein „besorgniserregender Höchstwert“, wie es in der Mitteilung zur DIHK-Konjunkturumfrage heißt.

Erneute Rezession erwartet

Hatte die Geschäftslage 2021 erstmals nach der Pandemie wieder über dem langjährigen Schnitt gelegen, rutscht die Stimmung seitdem wieder ab. Die Kammer prognostiziert daher für das Jahr 2024 einen erneuten Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,5 Prozent. Nach der Strukturkrise Anfang der 2000er-Jahre wäre es dann erst das zweite Mal in der Nachkriegsgeschichte, dass in zwei aufeinanderfolgenden Jahren die Wirtschaftsleistung sinkt.

Die Geschäftsrisiken, die die Firmen sehen, sind vielfältig: Über die Hälfte der Unternehmen nennen Energie- und Rohstoffpreise (60 Prozent), Fachkräftemangel (56 Prozent), Inlandsnachfrage (55 Prozent) und Arbeitskosten (gleichbleibend 53 Prozent). Am stärksten zugenommen hat die Wahrnehmung der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als Geschäftsrisiko (57 Prozent nach 43 Prozent im Frühsommer 2023). In den Freitextantworten wurden hier vor allem die weiter wachsende Bürokratie, eine überbordende Regulierung und mangelnde wirtschaftspolitische Impulse als Probleme benannt.

Investitionslaune sinkt

Die schlechte Stimmung drückt auch auf die Investitionen: 33 Prozent der Betriebe haben laut der Umfrage vor, ihre Investitionen in Deutschland zu verringern, und nur noch 24 Prozent planen eine Erhöhung.