Excess of Loss (XoL oder X/L) ist eine besondere Form der Kreditversicherung, die nur für bestimmte Unternehmen in Betracht kommt. Eine maßgeschneiderte Lösung mit großem Potential, die langsam auch in Deutschland an Bedeutung gewinnt.

Auf dem deutschen Markt waren XoL-Policen in der Vergangenheit eher ein Nischenprodukt. Dass sich das langsam ändert, zeigt sich unter anderem am Kreditversicherer Allianz Trade: Nachdem er in den USA und dem Vereinigten Königreich seit zehn Jahren in dem Bereich aktiv war, kündigt er nun an, die Teams auch in Deutschland, Singapur, Spanien und Brasilien auszubauen.

Das Besondere der Excess of Loss-Versicherung: Das Unternehmen ist dabei weiterhin selbst für das Kreditmanagement zuständig. Daher wird normalerweise auf eine Kreditprüfung durch den Versicherer verzichtet – diese beginnt erst ab einer bestimmten Höhe und überwiegend für Großrisiken. Da nicht jeder zu versichernde Kunde einzeln angefragt werden muss, ist der Arbeitsaufwand deutlich geringer. Zudem gibt es dadurch kein Deckungslimit für den einzelnen Kunden, sondern ein Maximallimit für das Gesamtrisiko.

Das Unternehmen behält so seine vollständige Autonomie im Kreditmanagement. Auch die Versicherungsparameter werden individuell vom Versicherten festgelegt – sowohl, was die Haftung als auch den Selbstbehalt angeht. Trotzdem hat es eine gewisse Sicherheit, wenn es zu unvorhersehbaren und außergewöhnlichen Verlusten kommt.

Für eine hohe Verlässlichkeit bieten manche Kreditversicherer unkündbare Limite für einen bestimmten Zeitraum an. Das sorgt besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten für größere Sicherheiten.

Allerdings werden bei einer XoL-Versicherung auch besonders hohe Anforderungen an das Debitorenmanagement der Unternehmen gestellt. So sind Lieferungen über die Kreditlimite hinaus nicht versichert. Die Limite müssen auch nach einem bestimmten Verfahren entschieden und überwacht werden. Kunden, die über einen gewissen Betrag hinaus auf Kredit beliefert werden, müssen zudem einer Bonitätsprüfung unterzogen werden. Sollte der Kunden nicht rechtzeitig zahlen, muss auch das Mahnverfahren bestimmten Regularien gehorchen, die exakt eingehalten werden müssen.

Dazu bedarf es eindeutiger Kompetenzregeln, klarer organisatorischer Strukturen und Abläufen sowie einem hohen Maß an technologischer Umsetzung im Unternehmen. Diese Anforderungen stellen sich oft als Knackpunkt heraus: Die Erfahrungen der GFL-Experten zeigen immer wieder, dass das geforderte Debitorenmangement den Anforderungen des Versicherers nicht entspricht, so dass ein Angebot im Vorfeld abgelehnt wird.

Ob eine XoL-Kreditversicherung für Ihr Unternehmen in Frage kommt, prüfen die GFL-Experten gerne individuell für Sie. Treten Sie mit uns in Kontakt!