Die Wirtschaft macht sich keine Sorgen mehr wegen der Pandemie. So zeigt das Allianz Risk Barometer, dass das Risiko von negativen Auswirkungen der Pandemie von Platz 4 auf Platz 13 abgerutscht ist. Deutlich größere Sorgen machen Unternehmern weltweit Cybervorfälle und Betriebsunterbrechungen.

Beide Risiken führen im zweiten Jahr in Folge das Risk Barometer an. IT-Ausfälle, Ransomware-Angriffe oder Datenschutzverletzungen beschäftigen 34 Prozent der befragten Unternehmen. Nicht verwunderlich, kostet Cyberkriminalität die Weltwirtschaft doch jährlich mehr als eine Billion Dollar, wie die Allianz in ihrem Bericht schreibt.

Genauso viele Unternehmer sorgen sich nach wie vor aufgrund der gestörten Lieferketten. Obwohl in zahlreichen Firmen Maßnahmen zur Diversifizierung von Geschäftsmodellen ergriffen wurden, ist die Bandbreite der Störungsquellen nach wie vor groß. Cyberangriffe sind laut Bericht die von den Unternehmen am meisten gefürchtete Ursache für Betriebsunterbrechungen (45 % der Antworten), gefolgt von der Energiekrise (35 %) und Naturkatastrophen (31 %).

Die Energiekrise fürchten deutsche Unternehmen überdurchschnittlich oft. 32 Prozent der Befragten sorgen sich deswegen, wobei dort auch mit hineinspielen könnte, dass es vor allem im Vereinigten Königreich, in Deutschland und Dänemark ein sehr schwaches Jahr für die Winderzeugung war. Die besondere Bedeutung der Krise für Europa stellt auch Allianz Trade heraus: Nach Einschätzung des Kreditversicherers stellt die Energiekrise den größten Rentabilitätsschock für europäische Unternehmen dar. Weltweit zählen hingegen nur 22 Prozent der Unternehmen die Energiekrise zu den größten Risiken.

Während also in Deutschland die Energiekrise den dritten Platz belegt, sorgt man sich weltweit mehr um die makroökonomischen Entwicklungen wie Inflation oder die Volatilität der Wirtschafts- und Finanzmärkte. Es sei das erste Mal seit einem Jahrzehnt, dass es dieses Risiko in die Top 3 aufgestiegen ist, berichtet Allianz.

Erstmals in den Top10 befindet sich auch das Risiko von Konflikten und sozialen Protesten. Viele Unternehmen fürchten zunehmende Störungen durch Streiks, Aufstände und Unruhen, etwa angeheizt durch die hohen Lebenshaltungskosten in vielen Ländern.

Zudem finden sich in der Top10 das Risiko rechtlicher Veränderungen (Platz 5), das von Naturkatastrophen und dem Klimawandel (Platz 6 & 7), dem Fachkräftemangel (Platz 8) sowie das vor Feuer und Explosion (Platz 9).

Mehr zum Risk Barometer 2023 finden Sie hier.