Lieferkettenprobleme, hohe Inflation, die Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Pandemie, der Omikron-Ausbruch in China – wer sich die aktuelle Berichterstattung anschaut, bekommt den Eindruck, das seien momentan die größten Sorgen der Wirtschaft. Doch weit gefehlt. Wie das aktuelle Risk Barometer der Allianz zeigt, fürchten Unternehmen weltweit vor allem eines: Cybergefahren.

Es ist das erste Mal, dass die Angst vor Cyberattacken alle anderen Risikofaktoren hintenanstellt. 44 Prozent aller Befragten sehen hierin für 2022 das größte Geschäftsrisiko. Knapp dahinter, mit 42 Prozent, liegt die Angst vor Betriebsunterbrechungen, wobei die Gründe dafür offen gelassen werden.

Konkreter wird es bei der Angst vor Naturkatastrophen, die mit 25 Prozent die Angst vor der Pandemie (22%) in den Hintergrund stellt. Wenig verwunderlich ist daher auch die Sorge vor dem Klimawandel, der mit 17 Prozent auf Platz sechs rangiert. Im Jahr zuvor hatte er noch Rang neun eingenommen.

In Deutschland zeigt sich ein ähnliches Bild: Auch hier sind Cybervorfälle, Naturkatastrophen und der Klimawandel weit oben in den Top Ten zu finden. Und auch in der Bundesrepublik nehmen die Pandemie-Sorgen ab: Nur noch 13 Prozent der Unternehmen sehen darin ein Geschäftsrisiko.

Für GFL-Geschäftsführer Marcus Sarafin ist diese Priorisierung nur teilweise nachvollziehbar: „Es ist gut, dass es nun endlich – sowohl bei großen als auch kleinen Firmen – ein Bewusstsein dafür gibt, wie hoch das Risiko von Cyberangriffen mittlerweile ist. Wir beobachten bei unseren Kunden immer wieder, dass selbst die modernste IT keinen 100-prozentigen Schutz bieten kann. Eine Vorsorge anhand einer Cyber- oder Vertrauensschadenversicherung wird daher immer wichtiger.“

Dass die Geschäftsrisiken, die mit der Pandemie einhergehen, hingegen nur noch eine untergeordnete Rolle spielen, sieht Sarafin kritisch: „Gerade der Omikron-Ausbruch in China stellt meiner Ansicht nach ein hohes Risiko für die Weltwirtschaft dar. Da China, wie gerade zu beobachten ist, an ihrer No-Covid-Strategie festhält, könnte es zu zahlreichen Betriebsschließungen kommen – mit massiven Lieferkettenproblemen und noch weiter steigenden Preisen.“