Die Bedrohung durch Cyberangriffe ist längst kein hypothetisches Risiko mehr – sie ist zur Realität für Unternehmen jeder Größe geworden. Laut dem Allianz Risk Barometer 2025 zählen Cybervorfälle zu den größten Geschäftsrisiken überhaupt. Wir verraten, welche Vorteile eine Cyberversicherung für Unternehmen hat.

 

„Die Frage lautet nicht, ob Sie Opfer eines Cyberangriffs werden, sondern wann – und in welcher Ausprägung.“ Mit diesem Satz bringt es Guido Wolfram, Vorstand der Securat Versicherungsmakler AG, im GFL-Webinar auf den Punkt. Angriffe sind heute so professionell orchestriert wie nie. Die Digitalisierung bringt enorme Effizienz – aber eben auch Einfallstore.

Ob Ransomware, Datenlecks oder gezielte Systemmanipulation: Die Angriffsformen sind vielfältig und hochprofessionell organisiert – zunehmend auch durch künstliche Intelligenz unterstützt.

NIS2-Richtlinie: Neue Anforderungen an Unternehmen

Mit der Umsetzung der EU-NIS2-Richtlinie in deutsches Recht, die für den Herbst 2025 erwartet wird, entstehen neue Pflichten für Unternehmen mit:

  • mehr als 50 Mitarbeitenden oder
  • mehr als 10 Millionen Euro Umsatz
  • aus 18 festgelegten Sektoren.

Diese Unternehmen müssen künftig verbindliche IT-Mindeststandards einhalten. Dazu zählen unter anderem:

  • Netzwerksicherheit & Segmentierung
  • regelmäßige Datensicherungen
  • aktuelles Patch-Management
  • Multifaktor-Authentifizierung
  • Mitarbeiterschulungen zur Cyber-Awareness

Verstöße können zu Bußgeldern und zur persönlichen Haftung von Geschäftsführern führen.

KI & Multichannel-Angriffe: Die nächste Bedrohungsstufe

 

Cyberkriminelle nutzen künstliche Intelligenz gezielt zur Automatisierung von Angriffen:

  • Deepfakes für Social Engineering
  • automatisiertes Durchsuchen von Netzwerken
  • Angriffe über mehrere Kanäle (Mail, Web, Geräte)

Jede vernetzte Komponente ist potenzielles Einfallstor. Das betrifft PCs, Maschinen, Kameras – und zunehmend auch IoT-Geräte.

KI verändert nicht nur unser Arbeiten – sie revolutioniert auch Cyberkriminalität. Multichannel-Angriffe, Social Engineering und Deepfakes werden präziser und schwerer zu erkennen. Wer nicht vorbereitet ist, riskiert mehr als nur Datenverlust.

Was deckt eine Cyberversicherung konkret ab?

Eine moderne Cyberversicherung schützt Unternehmen umfassend – über die reine Technik hinaus:

  • Eigenschäden: Kosten für IT-Forensik, Datenrettung und Krisenmanagement
  • Cyber-Betriebsunterbrechung: Ausfall von Produktion oder Verwaltung
  • Cyber-Erpressung: Absicherung bei Ransomware und Lösegeldforderungen
  • Haftpflicht: Schutz bei Schäden Dritter durch kompromittierte Systeme

„Die Cyberversicherung wird in Zukunft die neue Feuerversicherung sein“, fasst es Guido Wolfram eindrücklich zusammen.

Warum eine Cyberversicherung allein nicht reicht

Cyberversicherungen sichern technische Risiken ab: Ransomware, Systemausfälle, Datenverlust. Doch viele Angriffsformen sind nicht rein technisch, sondern menschlich – und damit kein Fall für eine Cyberdeckung.

Typische Lücken sind Social Engineering, Fake President & Co.: Ein CEO wird imitiert, ein Mailserver kompromittiert, eine Mitarbeiterin überredet, eine Zahlung zu tätigen. Technisch kein Angriff – aber ein Millionenschaden. Genau hier greift die VSV – und nur die VSV.

Handlungsbedarf für Unternehmen

Cyberrisiken sind allgegenwärtig – und durch NIS2 bald auch rechtlich relevant. Unternehmen sollten jetzt handeln:

  • IT auf NIS2-Stand bringen
  • Cyberpolice und Vertrauensschadenversicherung prüfen oder abschließen
  • Risiken regelmäßig analysieren