Happy Birthday! Commerzbank und Deutsche Bank feiern ihren 150. Geburtstag. Doch Festtagslaune herrscht nicht: Aufgrund der Jubiläen berichtet die Presse vor allem über die tiefen Abstürze und Krisen in der Geschichte der Banken.

„Eine Erzählung von Glanz und Elend“, fasst es die Süddeutsche Zeitung zusammen. Schließlich musste die 1870 in Hamburg gegründete Commerzbank gleich zweimal durch den Staat gerettet werden. Die Rettung während der Finanzkrise 2008 ist den meisten noch im Gedächtnis, doch auch 1932, während der Weltwirtschaftskrise, musste das Geld der Steuerzahler herhalten.

Dabei begann alles so erfolgreich: Der Hamburger Reeder Theodor Wille – reich geworden mit dem Import von Kaffee ­- gründete am 26. Februar 1870 die Commerz- und Disconto-Bank. Es folgte die Übernahme vieler kleiner Geldinstitute, so dass die Regionalbank zur reichsweit tätigen Großbank aufstieg.

Die erste Erschütterung folgte während der Bankenkrise 1931: Im Jahr darauf beteiligten sich Reich und Reichsbank in Höhe von 70 Prozent an der Privatbank. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg hatte die Commerzbank zu kämpfen: Durch die Teilung Europas verlor sie fast die Hälfte ihrer Filialen. Doch es ging wieder rasch bergauf, die Wachstumsraten waren teilweise die größten der deutschen Banken. Der nächste Einbruch: die Pleite von Lehman Brothers. Der Staat schießt 18 Milliarden Euro zu, erwirbt 25 Prozent plus eine Aktie, lässt weitere Milliarden als stille Einlage einfließen.

Und auch in jüngster Zeit lässt sich keine Erfolgsgeschichte finden: 2019 gibt es Gespräche über eine Fusion mit der Deutschen Bank, doch die Idee ist nach sechs Wochen wieder vom Tisch. Im Herbst wurde ein neues Sparprogramm beschlossen, von dem 4.300 Stellen betroffen sind. Und die Aktien sind von 220 Euro je Aktie vor der Finanzkrise auf gerade einmal 6 Euro gefallen. Dazu kommen Negativzinsen und die Konkurrenz von Sparkassen sowie Genossenschaftsbanken.

Fünf schlechte Jahre für die Deutsche Bank

Darunter hat auch der zweite Jubilar zu leiden: Am 10. März 1870 erhielt die Deutsche Bank ihre Lizenz. Doch auch hier gibt es aktuell wenig zu feiern. Die vergangenen fünf Jahre schrieb das Geldhaus rote Zahlen. Der Aktienkurs ist weit abgestürzt. Tausende Jobs fallen weg, das Investmentbanking wird reduziert. Die Deutsche Bank wolle sich als Unternehmensbank nun um ihr „Kerngeschäft“ kümmern: den Mittelstand, Familienunternehmen und multinationale Konzerne.

Ob das gelingt? Der Druck auf die Banken wird nicht kleiner. Auch die Digitalisierung verändert das Angebot der Branche erheblich. „Banken werden sicher immer benötigt“, sagt GFL-Geschäftsführer Marcus Sarafin, „aber wenn die internen Prozesse immer mehr digitalisiert werden und die persönliche Beratung damit immer weniger wird, stellt sich für uns schon die Frage: Warum die traditionelle Bank anstatt der Digitalbank?“

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