Gute Noten für europäische Banken: Nach Einschätzung der EZB haben die meisten führenden Banken im Euroraum keine bedenklichen Kapitallücken. Nur sechs Banken erfüllen die Anforderungen nicht.

Überprüft wurden bei der jährlichen sogenannten SREP-Überprüfung 109 Banken. Unter anderem schauten die Aufseher dabei, wie Tragfähig das Geschäftsmodell ist und ob das Risikomanagement angemessen ist.

Die Kapitalanforderungen lagen dabei – wie schon im Jahr zuvor – bei 10,6 Prozent. Doch der Wert an hartem Kernkapital (CET1) ist um 20 Basispunkte auf 11,7 Prozent gestiegen. Dieses Kernkapital ist ein wichtiger Puffer für Krisenzeiten. Die sechs Banken, die unter den empfohlenen Werten lagen, müssen nun einen Plan vorlegen, wie sie die Kapitallücken schließen.

Weniger NPLs

Auch der Anteil an ausfallgefährdeten Darlehen ist gesunken. Lagen diese „Non-Performing Loans“ (NPL) vor fünf Jahren noch bei rund einer Billion Euro, waren es im September 2019 nur noch 543 Milliarden Euro.

Kritisiert wurde von der EZB jedoch, dass die Vergütungssysteme oft zu stark auf kurzfristige Rentabilität ausgerichtet seien. Zudem seien die Kontrollen im Bereich der Geldwäsche unzureichend.

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