Der Treasurer berichtet in seiner Online-Ausgabe 14/2014, dass der Wettbewerb unter den Finanzhäusern im Bereich Corporate Banking stark zunimmt.

Dies ist gut für die Unternehmen. Viele haben, neben dem attraktiven Zinsumfeld, den Wettbewerb unter den Banken genutzt, um ihre Kredite vorzeitig zu refinanzieren und ihr Cash-Management neu strukturiert. Viele konnten so ihre Finanzierungskosten und Bankgebühren drücken.

Laut dem aktuellen Corporate Banking Indes der Beratungsgesellschaft Bain & Company ist dieser Konkurrenzkampf nicht ohne Spuren an den Banken vorbei gegangen. Ertragsrückgänge sowie eine höhere Risikovorsorge belasten die Bankbilanzen sichtbar. Gemäss Berechnungen von Bain & Company sind die Erträge der Banken im Firmenkundengeschäft im zweiten Halbjahr 2013 um 4% zurückgegangen. Der Rückgang der Profitabilität lag im gleichen Zeitraum sogar bei 27%.

Allerdings schmälert nicht nur die Konkurrenz die Gewinne der Banken. Besonders höhere Risikokosten haben zu einem schwächeren Aufwand-Ertrag-Verhältnis beigetragen. Um fast 80% sind sie in der 2. Jahreshälfte 2013 nach oben gegangen. Dies liegt aber nicht daran, dass die Banken höhere Risiken eingehen, sondern eher daran, dass die Banken bestehende Risiken strenger bewerten, so der Kommentar des Treasurer. Vor dem Hintergrund des nahenden Stresstests der EZB haben etliche Bankhäuser ihre Aktiva konservativer bewertet als in der Vergangenheit.

In diesem Umfeld verwundert es nicht, dass das Zusatzgeschäft unter den Erwartungen bleibt. Viele Banken haben es anscheinend nicht geschafft, neue Möglichkeiten im Cross-Selling zu generieren.

Aktuell können die Finanzchefs noch vom Kampf unter den Banken profitieren. Doch sieht der Treasurer mittelfristig auch hierin ein Problem. Sollten die Banken mittel- bis langfristig keine positiven Ertragsaussichten mit bestehenden Kunden sehen, wird man sich von diesen Unternehmen sicherlich wieder trennen.

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