Die Expertengruppe des Bundes für die Konjunkturprognose hat ihre aktuelle Prognose für die schweizerische Wirtschaft veröffentlicht. Sie kann im aktuellen Newsletter der Creditreform vom 26.6.2013 nachgelesen werden.

Alles in allem hat sich die schweizerische Wirtschaft im Frühling 2013, trotz Rezession im Euroraum, gut behauptet. Allerdings stellt sich die wirtschaftliche Situation innerhalb der Schweiz sehr unterschiedlich dar. Zum einen besteht eine robuste Inlandskonjunktur, wohingegen die Exporte durch die Eurokrise gedämpft werden. Dies soll, laut Creditreform, das ganze Jahr unverändert so bleiben, erst 2014 soll eine Konjunkturbelebung stattfinden, falls die Weltwirtschaft wieder anzieht.

Die internationale Konjunktur weist eine lediglich schleppende Verbesserung auf, bei der auch erst im kommenden Jahr mit einer guten Wachstumsdynamik gerechnet wird. Der Euroraum ist, bekanntermaßen, konjunkturell schwach, was wiederum die Weltwirtschaft in ihrer Entwicklung bremst. Obwohl die Schuldenkrise an den Finanzmärkten abebbt, ist eine wirtschaftlich tief greifende Strukturänderung vor allem in den südlichen Ländern Europas noch nicht erreicht. Daher wird davon ausgegangen, dass die europäische Wirtschaft in diesem Jahr um 0,7% schrumpfen wird, und erst 2014 eine leichte Erholung (0,9%) eintreten wird. Besser sieht die Lage in den USA, die vor allem eine Belebung des Arbeits-, Bau- und Immobiliensektors erreichen konnten. Die Steuererhöhungen und gleichzeitigen Ausgabenkürzungen scheinen konjunkturell verkraftbar zu sein.

Die schweizerische Wirtschaft erreicht im ersten Quartal dieses Jahres ein Wachstum von 0,6% gegenüber dem Vorquartal. Dabei ist die innerstaatliche Differenzierung zu beachten. Seit Mitte 2011 befindet sich die schweizer Wirtschaft in einer Phase des verlangsamten Wachstums und einem kontinuierlichen leichten Anstieg der Arbeitslosenzahlen von 2,7% im Jahr 2011 auf 3,2% Ende Mai 2013. Dies zeigt, dass die auch die Eurokrise nicht unbemerkt an der Schweizerischen Wirtschaft vorbeizieht. Für die nahe Zukunft ist für diese Entwicklung auch keine grundlegende Änderung abzusehen, Firmen und Privatpersonen äußern sich unsicher über die nahe wirtschaftliche Entwicklung. Vor allem der Exportindustrie macht die europäische Schuldenkrise zu schaffen. Als Hoffnung gelten Asien und Nordamerika, da sich die Konjunkturprognosen freundlicher präsentieren als in Europa. Positive Impulse könnten vom privaten Konsum, sowie von Bauinvestitionen innerhalb der Schweiz erwartet werden. Für dieses Jahr rechnet die Creditreform mit einem BIP- Wachstum von 1,4%, für 2014 wird eine konjunkturelle Besserung, vor allem für den europäischen Export, erwartet.

Als Konjunkturrisiken sieht die Creditreform vor allem die EU-Krise an. Sie kann aus den gesagten Gründen noch nicht als beendet angesehen werden. Vielmehr liegt vor allem vor den südlichen Ländern noch ein langer Weg zur wirtschaftlichen Stabilität. Als Problem werden hier vor allem die sozialen und politischen Uneinigkeiten angesehen, die die Bewältigung der Krise auf europäischer Ebene durch die Reformen, sowohl in den einzelnen Ländern, als auch auf europäischer gefährden können. Dies könnte sich negativ auf die Finanzmärkte auswirken, was dann schlimmstenfalls wieder zu einer Aufwertung des Schweizer Franken führen könnte. Daneben bleibt ein internes schweizerisches Risiko, nämlich das der Überhitzung an den Immobilienmärkten. Momentan herrschen dort sehr günstige Finanzierungskonditionen (historisch gesehen), die die Nachfrage noch steigen lassen könnten.

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