Unternehmenskredite: Banken stellen höhere Anforderungen
Bankkredite machen immer noch den Hauptteil der Unternehmensfinanzierungen im DACH-Raum aus. Doch sie zu bekommen, wird immer schwieriger – vor allem für Unternehmen mit schwacher Bonität.
Banken werden restriktiver
Bankfinanzierungen machen bei Unternehmen im DACH-Raum einen großen Anteil aus – bei den österreichischen Unternehmen fällt dieser mit 57 Prozent etwas höher aus als bei den Deutschen (46 Prozent) oder Schweizern (44 Prozent). Das zeigt eine Umfrage des Beratungsunternehmens Schwabe, Ley & Greiner.
47 Prozent aller befragten Unternehmen mit Bankfinanzierungen berichteten in dieser Umfrage von einer Verschärfung der Finanzierungsbedingungen. Das betrifft wohl vor allem Unternehmen mit einer schlechten Bonität: Hier berichten 59 Prozent von verschärften Bedingungen.
28 Prozent der Firmen berichteten von einer geringeren Finanzierungsbereitschaft der Banken. Diese drückte sich in erster Linie durch höhere Kreditmargen, strengere vertragliche Auflagen der Banken und einem geringeren Finanzierungsvolumen aus.
Die Unternehmen reagieren darauf, indem sie sparen: 71 Prozent der Unternehmen mit guter Bonität haben in den vergangenen zwölf Monaten wesentliche Investitionen verschoben, Kosten gesenkt oder ihren Working-Capital-Bedarf reduziert. Bei den Firmen im Non-Investment-Grade waren das sogar 92 Prozent. Hier hat mehr als jedes Dritte Unternehmen sogar alle drei Maßnahmen umgesetzt.
Doch nicht nur die Bonität spielt bei der Kreditvergabe eine Rolle, auch ESG-Kriterien werden wichtiger. Laut der Bank Lending Survey der EZB haben sich sowohl die Kreditstandards als auch die Kreditkonditionen für umweltschädliche Unternehmen in den letzten 12 Monaten verschärft, während sie für Finanzierungen an grüne Unternehmen und Unternehmen im Übergangsprozess deutlich gelockert wurden. Auch in der Umfrage von Schwabe, Ley & Greiner berichten 38 Prozent der Unternehmen mit Bankfinanzierungen von verschärften ESG-Standards.
Liquiditätsplanung gewinnt an Bedeutung
Angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage ist die Liquiditätsplanung besonders wichtig. So gaben von den 125 befragten Unternehmen 95 an, eine rollierende Liquiditätsplanung durchzuführen.
Dabei spielt auch die Optimierung eine wesentliche Rolle: So haben 45 Prozent der befragten Unternehmen in den letzten 12 Monaten ihre konzernweite Liquidität optimiert. Instrumente dafür sind etwa Cash-Pooling Verfahren oder eine aktivere Cash-Steuerung bei den Tochtergesellschaften.
Auf Wachstum zu verzichten, weil die nötige Liquidität fehlt, muss nicht sein. Neben dem klassischen Bankkredit gibt es viele alternative Finanzierungsformen, die teilweise auch Unternehmen mit schwacher Bonität offen stehen. Sprechen Sie uns für eine kostenlose und unverbindliche Beratung an!