… der deutschen Unternehmen klagen über Engpässe bei der Beschaffung notwendiger Materialien und Rohstoffe für die Produktion. Das sind so viele wie nie zuvor. Der Anteil hat sogar den bisherigen Rekordwert vom August geknackt.

Die Lage in der deutschen Industrie verschärft sich weiter: Laut einer ifo-Studie fehlen aktuell so viele Rohstoffe und Vorprodukte wie noch nie. Viele Unternehmen planen nun Preiserhöhungen.

Der Materialmangel bremst den Aufschwung der Industrie massiv ein, denn die Auftragslage ist gut. Viele können gegenwärtig aber nicht bedient werden. Besonders ernst sei die Lage in der Autoindustrie, wo mit 97 Prozent nahezu jedes Unternehmen betroffen ist. Bei elektrischen Ausrüstungen (93 Prozent) und im Maschinenbau (89 Prozent) ist die Zahl der betroffenen Firmen fast ebenso hoch. In der Papier- und Chemieindustrie ist die Lage ebenfalls kritisch, sogar die Getränkehersteller seien betroffen – auch wenn die Engpässe hier nur gut jedes dritte Unternehmen treffen.

Einen Lichtblick gibt es auf deutschen Baustellen – hier hat sich der Materialmangel laut ifo-Institut abgeschwächt. Im Hochbau berichten nur noch 36 Prozent der Unternehmen von Engpässen, im Tiefbau noch 28 Prozent. Im August waren beide Werte noch höher ausgefallen. Zwar rechnet der Großhandel für Holzprodukte wieder mit sinkenden Preisen, bei vielen anderen Baustoffen werden allerdings weitere Preissteigerungen erwartet.

Auch andere Branchen kündigen an, die Preise zu erhöhen. Selbst die Autoindustrie, die das bisher abgelehnt hat, denkt laut der Münchner Ökonomen wohl darüber nach.

Das ifo-Institut hatte für dieses Jahr eigentlich eine kräftige Erholung der deutschen Wirtschaft vorausgesagt. Diese Prognose wurde nun wegen der Lieferprobleme auf 2,5 Prozent herabgestuft.