Marita Obermüller führt Suchende zueinander. Sie ist Leiterin des Bereichs „Personal & Finanzen“ bei der JMC Personalmanagement GmbH in Solingen. Die Arbeitsvermittlung hilft Arbeitgebern bei der Suche nach geeignetem Personal und unterstützt Arbeitssuchende mit ihrem Bewerbungsservice. Seit ein paar Jahren ist sie zudem Kunde von GFL. Mit uns hat Obermüller nun über ihre eigenen früheren Berufswünsche gesprochen und erzählt, was sie an ihrem Beruf manchmal nervt.

Frau Obermüller, was wollten Sie als Kind werden?

Ich wollte Erzieherin werden, aber 1972 galten noch die alten Kriterien. Das heißt: drei Jahre Ausbildung, zwei Anerkennungsjahre. Dies war leider aus finanziellen Gründen in meiner Familie nicht möglich. Also gab es eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten im öffentlichen Dienst. Diesen Werdegang habe ich aber nicht bereut. Ich habe viele interessante Menschen kennengelernt und interessante Aufgaben lösen dürfen. Außerdem finde ich es toll, wenn ich Bewerbern eine Perspektive aufzeigen kann.

Es gibt doch sicherlich auch Sachen, die Sie an Ihrem Beruf nicht mögen …

Arroganz. Die begegnet mir heute mehr als in damaligen Jahren im Zusammenspiel Kunde – Lieferant. In den 1980-Jahren war ich angestellt im Verkauf eines großen Unternehmens und habe dort viele einzelne Kunden betreut. Man ist respektvoll miteinander umgegangen, konnte Verantwortliche ausmachen und Fehler benennen. Man war irgendwie „mehr aneinander“. Heute definiert sich alles ausschließlich über den Preis und gefühlt ist man jederzeit durch preiswerte Anbieter zu ersetzen. Diese Aussage ist natürlich subjektiv, aber auch gelebte Praxis.

Welche Herausforderung möchten Sie in Ihrem Leben unbedingt noch meistern?

Da gibt es vor allem zwei Sachen: Ich möchte Türkisch lernen und den Jakobsweg gehen. Wenn ich nicht mehr im aktiven Arbeitsleben stehe, möchte ich einfach einmal Dinge machen, zu denen ich bisher nie die Zeit gefunden habe.