Die Bonitätsnote des  Kreditversicherer Atradius ist von der Ratingagentur Standard & Poors (S&P) seit letzter Woche auf „BBB“ herabgestuft worden.

Hintergrund sind zum einen die Richtlinien der Ratingagentur und zum anderen die Senkung des Länderratings von Spanien, ebenfalls durch S&P. Die Muttergesellschaft von Atradius stellt die Grupo Catalana Occidente (GCO) da. Sie ist in Spanien ansässig. Die Richtlinien von S&P sehen vor, dass die Bonitätsnoten von Unternehmen nur eine Stufe über dem Länderranking liegen dürfen, in dem sie zu einem überwiegenden Teil ihre Geschäfte machen.  Folglich wurde aufgrund der Senkung Spaniens eine Herabstufung von Atradius vorgenommen, da die wichtigsten operativen Einheiten von Atradius als Kerngeschäftseinheiten von GCO angesehen werden.

Das Unternehmen betont indes, dass die Herabstufung nicht mit der tatsächlichen Performance oder der Perspektive des Unternehmens zu tun hat. In einer aktuellen Mitteilung zeigt Atradius die stetige Verbesserung ihrer Finanzlage (Gewinne: 2010 – 125 Mio. Euro; 2011- 130 Mio. Euro; 2012 Erstes Halbjahr – 68,1 Mio. Euro). Zudem weist das Unternehmen auf das immer noch exzellente Rating  von A.M. Best. Diese, auf den Versicherungsbereich spezialisierte, Ratingagentur bewertet das Unternehmen weiterhin mit „A“. Tatsächlich betont auch S&P das starke operative Gruppenergebnis, die gute Wettbewerbsposition und die gut Kapitalisierung von Atradius.

Mit Spannung ist nun zu beobachten, welche Auswirkungen die Herabstufung haben wird auf die Akzeptanz des Ratings bei den Banken. Denn immerhin gibt es Banken, die lediglich Ratings bis „BBB“ akzeptieren. Zudem könnte auf Atradius ein Kundenverlust zukommen, denn viele Unternehmen erwarten eine Mindestbonität von A-. Auch die wirtschaftliche Entwicklung, sowie die Finanzierung am Kapitalmarkt sind zu beobachten.

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