Wie in Deutschland Start-up-Fabriken entstehen sollen
Mit ihrem Leuchtturm-Projekt „Start-up-Factories“ will die Bundesregierung die Start-up-Kultur ankurbeln. Dafür braucht es neben der wissenschaftlichen Exzellenz aber auch privates Kapital. Wie diese Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft aussehen kann, zeigt das Gründerzentrum der Technischen Universität München.
Nirgends in Deutschland wurden in den letzten Jahren mehr erfolgreiche Start-ups hervorgebracht, berichtet die Süddeutsche Zeitung in einem aktuellen Artikel. Dazu gehören unter anderem der Reisekonzern Flixbus, die Freizeit-Plattform Komoot oder die Raumfahrtfirma Isar Aerospace.
Solch erfolgreiche Start-up-Fabriken wie die in München will die Bundesregierung nun in ganz Deutschland schaffen. Sie könnten eine Möglichkeit sein, um Innovationen aus der Forschung schneller in den Markt zu bekommen. Dafür hat sie nun den Wettbewerb „Start-up-Factories“ ins Leben gerufen. Die Idee dahinter: Gemeinsam sollen Universitäten und etablierte Firmen, allen voran große Familienunternehmen, ähnliche Gründerzentren entwickeln, wie es sie in München und mittlerweile auch in Potsdam und Heilbronn gibt. Hinter diesen drei Start-up-Fabriken stehen laut SZ jeweils Universitäten sowie namhafte Unternehmer, die die Gründer mit ihrem Know-how und Geld unterstützen.
Neue Start-up-Fabriken braucht das Land
Doch auch die Regierung unterstützt finanziell: Den fünf bis zehn Projekten, die es in den nächsten zwei Jahren als „Startup Factories“ in die finale Phase und damit in die Umsetzung schaffen, winken Zuschüsse in Millionenhöhe. Während die Hochschulen Talente, Teams und Technologien liefern, müssen sich aber auch private Geldgeber umfassend beteiligen, mindestens in der Höhe von 50 Prozent.
Wie Anna Christmann, die Start-up-Beauftragte der Bundesregierung, in dem Artikel berichtet, gibt es in Deutschland bisher eine Kluft – sowohl von Seiten der Wirtschaft als auch der Wissenschaft. Während sich beide Bereiche etwa in den USA sehr nahe stehen, herrscht in Deutschland an vielen Universitäten immer noch die Kultur, dass Lehre und Forschung unabhängig von der Wirtschaft erfolgen müssten. Andererseits seien Unternehmen oft zögerlich in wissenschaftliche Netzwerke hineinzugehen, wenn nicht sofort ein konkretes Produkt abzusehen ist.
Diese Kluft soll durch die neuen Start-up-Fabriken überwunden werden. Christmann ist es wichtig zu betonen, dass es sich dabei nicht um das nächste Förderprogramm in einer langen Reihe handelt. Die Zentren müssen sich selbst tragen. So wird etwa die Münchner Start-up-Fabrik mittlerweile von mehr als 100 Unternehmen unterstützt, die dadurch immer größer wird.