Die Zahl der Insolvenzen steigt – und wird 2023 wohl noch weiter anziehen. Experten rechnen in diesem Jahr mit rund 14.500 Firmenpleiten. 2021 waren es noch 13.991. Besonders schlecht ist die Stimmung bei den Kleinstunternehmen.

Während es im September noch einen Rückgang der Firmenpleiten gegeben hatte, ist die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen von Unternehmen im Oktober um 18,4 Prozent zum Vormonat gestiegen. So das Statistische Bundesamt. Die beantragten Regelinsolvenzen gelten dabei als Frühindikator.

Auch Analysten schließen sich dieser Tendenz an. So hat der Informationsdienstleister Crif Daten zu knapp drei Millionen Unternehmen ausgewertet und berichtet nun, dass rund 300.000 Unternehmen in Deutschland derzeit finanzielle Probleme hätten. Die Experten gehen daher von 14.500 Firmeninsolvenzen im Jahr 2022 aus. Das würde einem Plus von 3,6 Prozent im Vergleich zu 2021 entsprechen. Für das kommende Jahr erwarten die Crif-Analysten sogar einen Anstieg auf 17.000 Insolvenzen.

Die Zahlen spiegeln sich auch in der Stimmung der Unternehmer wider: 7,5 Prozent der Firmen sehen laut ifo-Geschäftsklimaindex ihr wirtschaftliches Fortbestehen bedroht. Bei den Kleinstunternehmen und Soloselbstständigen sind es sogar 19,5 Prozent. Bei ihnen fiel der Geschäftsklimaindex auf den Negativrekord von minus 25,0 Punkte nach minus 20,9 Zählern im September.