Der Umbau der Bankenbranche ist in vollem Gange. Laut Wirtschaftswoche bauten die deutschen Banken 2021 rund 11.500 Stellen ab. Kritisch ist der Wandel laut GFL-Einschätzung im Bereich der Unternehmensfinanzierung.

Der seit Jahren anhaltende Trend im Bankgewerbe, Beschäftigte zu entlassen, Sparten zu fusionieren oder Filialen zu schließen, hat sich auch 2021 massiv fortgesetzt. So wurde laut Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes 2,1 Prozent des Personals abgebaut – die Zahl der Beschäftigten ist damit von 552.450 auf 540.950 gesunken.

Besonders stark sank die Zahl der Beschäftigten bei den privaten Banken und Bausparkassen, zu denen auch die Deutsche Bank AG und Commerzbank AG gehören. Hier gab es einen Abbau von 2,6 Prozent.

Der Umbau erstreckt sich allerdings nicht nur auf deutsche Banken. Wie dieser Tage bekannt wurde, plant etwa die Großbank Credit Suisse etwa jede zehnte Stelle zu streichen. Konzernweit würde der Abbau von rund 5000 Arbeitsplätzen angepeilt, berichtet das Manager Magazin. Der Stellenabbau ist Teil einer großen Transformation, die das von Skandalen und Verlusten geplagte Geldhaus durchlaufen soll. Dazu gehört auch, dass die Credit Suisse ihr Trust Geschäft abstößt.

Mit fortschreitender Digitalisierung bauen die Banken ihre Geschäftsmodelle immer weiter um. „Im privaten Zahlungsverkehr ist der Transformationsprozess vom cash zur Karte nun auch in Deutschland endgültig im Gange“, begrüßt GFL-Geschäftsführer Marcus Sarafin diese Entwicklung. „Gerade auch vor dem Hintergrund, dass Deutschland immer noch nicht genug gegen Schwarzgeld tut, ist das eine überfällige, aber positive Entwicklung.“

Sarafin bezieht sich dabei auf einen Bericht der bei der OECD angesiedelten Geldwäschebehörde Financial Action Task Force (FATF), dass es bei der deutschen Geldwäscheverdachtsmeldestelle noch an einigen Stellen hakt. Unklare Zuständigkeiten der Bundes- und Länderbehörden sowie der Informationsaustausch seien deutliche Mängel.

So sehr die Veränderungen auf politischer als auch auf Bankenseite daher zu begrüßen sind – kritisch sieht Sarafin den Wandel im Bereich Unternehmensfinanzierung: „Hier noch Ansprechpartner zu finden, die Lösungen anbieten können, wird immer seltener. Das behindert die wirtschaftliche Entwicklung gravierend.“

Dass Venture Capital Gesellschaften einspringen, wo Banken es nicht tun, wird häufig kritisiert. „Aus meiner Sicht nicht zu unrecht“, stellt Sarafin klar. „Aber eins muss dann auch gesagt werden: Ohne diese Gesellschaften wären zahlreiche Unternehmen längst insolvent, denn die Banken haben sich ja gerade in diesen schwierigen Situationen immer zurückgezogen.“