Abschalten im Urlaub – das fällt immer mehr Berufstätigen schwer. Laut einer Studie sind rund zwei Drittel der Deutschen auch im Urlaub für berufliche Angelegenheiten erreichbar. Der Wandel hin zu mehr digitaler Kommunikation dürfte diesen Trend noch verschärft haben – dem sich auch GFL nicht ganz entziehen kann.

Die meisten Berufstätigen sind in ihrem Urlaub per SMS oder Messenger erreichbar, ein Großteil auch telefonisch. Deutlich weniger – nämlich nur ein Drittel – checken hingegen ihre Mails. Bei beruflichen Videoanrufen zieht der Großteil der Urlauber die Grenze: Nur 13 Prozent nehmen solche Anrufe an.

Die hohe Bereitschaft zur Erreichbarkeit ist keine direkte Auswirkung der Corona-Krise. Schon 2019 gab ein ähnlicher Prozentsatz der Befragten bei der Bitkom-Studie an, im Urlaub erreichbar zu sein. Dennoch dürften zwei Trends in der Krise die Erreichbarkeit nochmals erhöht haben.

„Nach erfolgreicher Online- und Videoanbindung stellen wir fest, dass die Erreichbarkeit nochmals gestiegen ist“, beobachtet GFL-Geschäftsführer Marcus Sarafin. „Eine echte Sommerpause ist nicht spürbar.“ Gerade die Vielzahl der Kanäle über die viele Berufstätige heute erreichbar sind – von den Sozialen Netzwerken bis hin zum Anruf auf dem stets griffbereiten Handy ­– sorge für eine gestiegene Kommunikation. Hinzu kommt, dass es coronabedingt mehr Inlandsurlaube gibt, wo Kommunikationshürden durch schlechtes W-Lan oder fremde Netze kaum vorkommen.

„Auch wir merken, dass es uns immer schwerer fällt, uns im Urlaub abzunabeln“, bemängelt Sarafin, „obwohl wir versuchen, es zu begrenzen. Schließlich ist es für alle im Team wichtig, auch mal abschalten zu können.“ Ein wichtiger Schritt ist es daher für ihn, das Team personell immer weiter dahin auszurichten, dass Kompetenzen verteilt werden – so dass auch die Urlaubsvertretung kompetent übernehmen kann.