Vertrauensschadensversicherung
1. Allgemeines / Definition
Was ist eine Vertrauensschadensversicherung (VSV)?
- Die Vertrauensschadensversicherung (VSV) sichert Unternehmen vor potentiellen Vermögensschäden ab, die aus unerlaubten Handlungen durch Betriebsangehörige, sonstigen Vertrauenspersonen des Unternehmens oder fremden Dritten resultieren.
- In der Vertrauensschadensversicherung wird vielfach auch der Bereich des Computermissbrauchs aufgenommen. In diesem Bereich werden alle potentiellen Schäden, die durch Betriebspersonen mittels EDV verursacht wurden, versichert.
Was sind die Vorteile einer Vertrauensschadensversicherung?
- Volle Entschädigungsleistung bis zur vereinbarten Versicherungssumme inkl. Folgekosten
- Schutz gegen verschiedenste Vertrauensschäden
- Finanzielle Absicherung des Unternehmens im Schadenfall
- Zuverlässige & schnelle Entschädigung
- Diskretion
- Risikominimierung
Welche Unternehmen benötigen eine Vertrauensschadensversicherung?
Laut repräsentativen Umfragen in deutschen Firmen hat jedes dritte Unternehmen mit Vermögensschäden zu kämpfen, die durch unerlaubte/wirtschaftskriminelle Handlungen von Betriebsangehörigen oder sonstigen Vertrauenspersonen entstehen. Die Bedrohungen, die die VSV abdeckt, können jedes Unternehmen treffen, egal welcher Branche oder Unternehmensgröße. Trotzdem gilt: Je größer das Unternehmen ist und je mehr Gesellschaften es betreibt, desto bedeutender wird die VSV.
2. Kosten einer Vertrauensschadensversicherung
Wie viel kostet eine Vertrauensschadensversicherung?
Die Kosten einer Vertrauensschadensversicherung sind von einigen Faktoren abhängig. Hierunter fallen zum Beispiel der Versicherungsumfang, die Versicherungssumme, die Art und Branche des Unternehmens, die Anzahl der Mitarbeiter und sonstiger Vertrauenspersonen, das Sicherheitskonzept des Unternehmens sowie ggfs. die Vorschadensituation des Unternehmens. Gerne helfen Ihnen unsere GFL-Experten den richtigen Versicherungsschutz für Ihr Unternehme zu finden.
3. Vertragsinhalte
Was gehört zum Versicherungsumfang einer Vertrauensschadensversicherung?
Generell ist die VSV bei den meisten Anbietern modular aufgebaut. Die Police kann also dem tatsächlichen Bedarf angepasst werden. Versichert werden können unter anderem folgende Fälle:
- Wirtschaftskriminalität
Vermögensschäden von Vertrauenspersonen, zum Beispiel durch:
- Vorsätzlich unerlaubte Handlungen (z.B. Betrug, Diebstahl, Unterschlagung, Veruntreuung, Computermissbrauch etc.)
- Haftung gegenüber Dritten infolge einer vorsätzlich unerlaubten Handlung
- Geheimnisverrat
- Wissentliche Pflichtverletzung
Vermögensschäden von Dritten, zum Beispiel durch:
- „Fake President“ – Betrug durch Nutzung einer falschen Identität
- „Fake Identity“ – Betrug durch Nutzung einer fremden Identität
- „Payment Diversion“ – Betrug durch Umleitung von Zahlungsströmen
- Folgekosten (in Rahmen der jeweiligen Versicherungssumme in Versicherungsschutz eingeschlossen)
Darunter fallen Kosten:
- zur Ermittlung der Schadenhöhe
- zur Rechtsverfolgung und zur rechtlichen Abwehr etwaiger Ansprüche Dritter
- zum Ausgleich von Vertragsstrafen
Sind auch Hackerangriffe auf Mitarbeiter im Homeoffice durch die Vertrauensschadensversicherung versichert?
Ja, da der Mitarbeiter auch im Homeoffice die EDV-Systeme des Unternehmens nutzt, die zur rechtmäßig genutzten Soft- und Hardware gehören. Dies gilt auch, wenn der Mitarbeiter seinen eigenen PC oder Laptop im Homeoffice benutzt.
Sind externe Personen, die zugangs- bzw. zugriffsberechtigt sind, mitversichert?
Ja, alle Personen, die Zugang oder Zugriff in das Unternehmen haben wie Reinigungskräfte, Berater, Wachpersonal… sind im Vertrag mit eingeschlossen.
Kann nur grobe Fahrlässigkeit versichert werden?
Ja. Grundsätzlich muss es sich um eine vorsätzliche unerlaubte Handlung handeln. Grobe Fahrlässigkeit kann versichert werden, mittlere und leichte Fahrlässigkeit ist ausgeschlossen.