FAQ - Wichtige Fragen und Antworten

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Factoring

1. Allgemeines / Definition

Was ist Factoring?

Als Factoring bezeichnet man den Verkauf von Rechnungen an sogenannte Factoring-Gesellschaften. Gegenstand des Factorings sind Lieferungen & Leistungen. Hierbei ist es unerheblich, wo der Sitz des Debitors ist.

Wie funktioniert Factoring?

Beim Factoring kauft ein Factoringinstitut Ihre Geldforderungen aus Warenlieferungen oder aus geleisteten Dienstleistungen und zahlt einen Vorschuss auf die offene Rechnung. Durch das vorzeitige Auszahlen der Rechnung durch das Factoringinstitut können Sie sofort mit dem erhaltenen Geld weiterarbeiten.

Worin liegen die Vorteile beim Factoring?

  • Schnelle Liquidität – Erhalt bis zu 90% der Rechnungssumme binnen 24h
  • Forderungsausfallschutz und ggfs. professionelle Debitorenbuchhaltung und Mahnwesen durch den Factor
  • erhöhte Eigenkapitalquote und dadurch verbesserte Ratings
  • Wettbewerbsvorteile durch längere Zahlungsziele
  • Zusätzliche Inkassoleistung für verkaufte Forderungen

Für welche Unternehmen eignet sich Factoring?

Möchten Sie direkte Liquidität aus Ihren offenen Forderungen generieren und gleichzeitig Ihren Kunden lange Zahlungsziele ermöglichen? Dann kann Factoring die richtige Lösung für Sie sein. Vorteilhaft für das Factoring ist ein gewisser Jahresumsatz (ab 500.000 EUR). Ebenso findet Factoring klassischerweise im B2B-Geschäft statt – teilweise sind aber auch B2C-Lösungen möglich. Generell wird bei einer Factoring-Lösung das gesamte Rechnungsaufkommen vom Factor finanziert. Eine Abtretung von Einzelforderungen ist zwar ungewöhnlich, aber ebenfalls denkbar.

Wann eignet sich Factoring nicht für mein Unternehmen?

Factoring eignet sich bei vielen Unternehmen hervorragend als unterstützende Finanzierungsform. Allerdings gibt es natürlich auch Strukturen, für die sich Factoring nicht eignet: Zum Beispiel bei nicht vollständig erbrachten Leistungen (z.B. Projektgeschäfte oder Abrechnungen nach VOB), Intercompany Forderungen, bei sehr langen Zahlungszielen über 180 Tagen oder wenn Forderungen bereits anderweitig abgetreten wurden.

2. Kosten

Wie viel kostet Factoring?

Die Kosten des Factorings sind von dem individuellen Finanzierungsumfang Ihres Unternehmens abhängig. Hierbei sind Jahresumsatz, das durchschnittliche Zahlungsziel, die Anzahl der Debitoren und die zugehörigen Rechnungen relevant. Die Factoringkosten beziehen sich auf den Bruttoumsatz Ihres Unternehmens und bewegen sich in einer Größenordnung von etwa 1,5-12% (je nach Einzelfall). Hinzu kommen ein Zins sowie ggfs. eine einmalige Strukturierungsgebühr. Kontaktieren Sie bei Interesse Ihre GFL-Finanzexperten, um ein unverbindliches Angebot für Ihr Unternehmen zu erhalten.

Wie setzen sich die Kosten des Factorings zusammen?

Die Kosten des Factorings berechnen sich aus der Bevorschussung von Rechnungen, der Übernahme des Delkredere-Risikos, dem Debitorenmanagement und dem Mahnwesen. Meist werden die Factoringgebühren, Zinsen und Debitorenprüfkosten einzeln erhoben. Auch gibt es die Möglichkeit, eine All-in-Gebühr in Form des prozentualen factorablen Umsatzes zu wählen.

Welche unternehmensabhängigen Faktoren beeinflussen die Gebühren und Zinsen von Factoring?

  • factorabler Jahresumsatz
  • benötigte Finanzierungslinie
  • Bonität (Betriebsergebnis, Eigenkapitalquote, Wirtschaftsauskünfte etc.)
  • Anzahl Kunden & Anzahl Rechnungen
  • Debitorenstruktur (Streuung/Konzentration)
  • Eingeräumte Zahlungsziele
  • Belieferte Branchen
  • Gewünschte Factoring-Variante

3. Vertragsinhalte

Welche Arten von Factoring gibt es?

Es gibt ganz unterschiedliche Factoring-Ansätze, z.B. das Full-Service-Factoring, das Inhouse-Factoring, Fälligkeitsfactoring, echtes/unechtes Factoring, offenes/stilles Factoring oder Exportfactoring. In den unten folgenden Fragen werden einige dieser Arten genauer erklärt. 

Was versteht man unter Full-Service-Factoring?

Neben der Finanzierung beinhaltet das Full-Service-Factoring eine Forderungsabsicherung (durch eine Kreditversicherung) und die Übernahme des Debitorenmanagements: Der Factor nimmt Ihnen die komplette Rechnungslegung für Ihr Unternehmen ab und erspart Ihnen hierdurch einen großen zeitlichen und auch monetären Aufwand. 

Was versteht man unter Inhouse-Factoring?

Der Factoring-Kunde nutzt die Finanzierung und die Risikoabsicherung, übernimmt aber im Gegensatz zum Full-Service-Factoring das Debitorenmanagement – als Treuhänder für den Factor – selbst und verzichtet auf weitere Dienstleistungen.

Was versteht man unter Fälligkeits-Factoring?

In dieser Factoring-Variante nutzt der Factoring-Kunde die vollständige Risikoabsicherung und das Debitorenmanagement, verzichtet aber auf die sofortige Regulierung des Kaufpreises.

Was versteht man unter echtem/unechtem Factoring?

Wenn der Factor das Ausfallrisiko einer Forderung übernimmt, wird das Verfahren als echtes Factoring bezeichnet. Ohne Übernahme des Ausfallrisikos bezeichnet man das Verfahren als unechtes Factoring.

Was versteht man unter offenem/stillem Factoring?

Als offenes Factoring bezeichnet man ein Verfahren, bei dem der jeweilige Debitor eine Nachricht über die Abtretung der Forderung erhält, worin er dazu aufgefordert wird, die offene Rechnung auf dem Konto des Factors zu begleichen. Beim stillen Factoring erhält der Kunde hingegen keine Benachrichtigung über den Forderungsverkauf – die Bezahlung erfolgt hierbei indirekt.

Was versteht man unter Export-Factoring/Import-Factoring?

Factoring wird seitens der Anbieter sowohl für Inlands- als auch für Auslandsgeschäfte angeboten: Nimmt ein inländisches Export-Unternehmen Factoring in Anspruch, wird dies als Export-Factoring bezeichnet. Wählt hingegen ein ausländisches Unternehmen Factoring für den Import nach Deutschland, geht es hierbei um Import-Factoring.

Wie lange dauert die Implementierung von Factoring in mein Unternehmen?

Die Einführung von Factoring nimmt etwa 1-3 Monate in Anspruch.

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