Factoring-Markt schwächelt: Kosten steigen

Der Factoring-Markt wächst – allerdings nur langsam. Wie die Halbjahresbilanz des Deutschen Factoring-Verbands zeigt, sind die Umsätze in der ersten Jahreshälfte um 0,8 Prozent auf 194,2 Milliarden Euro leicht gestiegen. Was ist der Grund für den schwächelnden Markt?

Die Bedeutung des Factorings steigt. Daran lassen selbst die aktuellen Zahlen keinen Zweifel. 2023 hat der Markt zum 14. Mal in Folge ein Umsatzwachstum hingelegt, damals mit einem Plus von 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Factoring leidet unter schlechter Konjunktur

Doch im zweiten Halbjahr wuchsen die Umsätze bereits langsamer. Ein Trend, der sich dieses Jahr fortzusetzen scheint. Die schwierige Konjunktur, die vielen Unternehmen die Lust auf Investitionen verdirbt, macht auch alternativen Finanzierungsformen wie dem Factoring zu schaffen.

Diese Entwicklung beobachten auch die GFL – Gesellschaften für Liquidität. „Mit unseren Gesellschaften decken wir zwei Unternehmensbedürfnisse ab: den Wunsch nach Wachstum und den nach Sicherheit“, erläutert GFL-Geschäftsführer Marcus Sarafin. „Und da merken wir in letzter Zeit stark, dass die Sicherheit bei den meisten Unternehmen gerade das stärkere Bedürfnis ist.“

Zinsen erhöhen Factoring-Kosten

Alternative Finanzierungen wie das Factoring haben aktuell aber noch ein zweites Problem, weiß GFL-Expertin Juliane Sarafin: „Das Factoring steht gerade massiv unter Preisdruck. Durch die generellen Zinsanstiege der letzten Monate ist bei vielen Factoringkunden die Zinsbelastung stark gestiegen.“ Es ist der gleiche Effekt wie beim Bankkredit: Hohe Zinsen führen zu hohen Finanzierungskosten. „Obwohl die Anbieter ihre Preise stabil gehalten haben, führen die steigenden Zinsen zu höhere Kosten für die Unternehmen. Das macht die Finanzierung natürlich ein Stück weit unattraktiver“, erklärt Sarafin.

Dabei gibt es aber durchaus noch Factoring-Arten, die sich über ein kräftiges Wachstum freuen dürfen. Denn während das nationale Factoring im ersten Halbjahr 2024 knapp drei Prozent einbüßte, ist das Export-Factoring um satte 19,3 Prozent auf 57,3 Milliarden Euro gestiegen. Auch das Importfactoring legte um zwei Prozent auf nun 2,7 Milliarden Euro zu.

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