Wie geht es der chinesischen Wirtschaft nach Aufhebung der Zero-Covid-Strategie? Die Analysten von Credendo gehen davon aus, dass die Wirtschaft im ersten Quartal 2023 noch massiv unter der dadurch ausgelösten Corona-Welle leiden wird, bevor eine langsame Erholung des Wachstums einsetzt.

Am 7. Dezember war es soweit: Die chinesische Regierung legte eine abrupte Kehrtwende ihrer Covid-Politik hin. Keine Lockdowns, keine Beschränkungen, stattdessen der Appell trotz leichter Symptome arbeiten zu gehen und an die ältere Bevölkerung, sich impfen zu lassen.

Seitdem breitet sich das Virus wohl rasant im Land aus. Verlässliche Zahlen sind kaum zu bekommen – die staatliche Gesundheitskommission gibt die Zahl der Corona-Opfer mit 60.000 seit Anfang Dezember an – doch Schätzungen zufolge könnte es bereits mehr als 400.000 Tote geben. Der britische Datenverarbeiter Airfinity befürchtet, dass die Zahl bis Ende April sogar auf 1,7 Millionen anwachsen könnte.

Die Länderrisiko-Analysten von Credendo gehen jedoch davon aus, dass die Welle noch innerhalb des ersten Quartals abflachen wird. Auch das Hilfspaket der Zentralbank für die Immobilienbranche und die fiskalpolitischen Impulse würden zur Erholung beitragen. Weitere positive Impulse werde es vom Service-Sektor geben, der von der Aufhebung der Reisebeschränkungen profitiert, ebenso wie vom höheren privaten Konsum.

Der Internationale Währungsfonds rechnet daher dieses Jahr mit einem Wachstum von 4,4 Prozent. Im vergangenen Jahr hatte die Volksrepublik gerade einem ein Wachstum von drei Prozent erreicht – und damit ihr 5,5-Prozent-Ziel deutlich verfehlt. 2021 war die chinesische Wirtschaft noch um 8,4 Prozent gewachsen.