Auf die Großbanken der Wall Street rollt eine Kündigungswelle zu. Vier der großen Geldhäuser haben Sparmaßnahmen angekündigt, die rund 15.000 Stellen betreffen werden. Auch in Deutschland schreitet der Stellenabbau voran.

Betroffen sind Credit Suisse, Goldman Sachs, Morgan Stanley und die Bank of New York Mellon. Wie die Schweizer Handelszeitung berichtet, sollen bei Credit Suisse in den nächsten beiden Jahren 9000 der aktuell 52.000 Arbeitsplätze abgebaut werden.

Bei Goldman Sachs seien die ersten Kündigungen letzte Woche verschickt worden. Hier werden wohl 3200 Stellen gestrichen. Bei Morgan Stanley wurden bereits im Dezember 1800 Leute entlassen. Hier seien aktuell aber keine weiteren Stellenstreichungen geplant, laut der „Financial Times“ seien im Gegenteil sogar weitere Expansionsschritte geplant.

Das Branchenmagazin „Financial News“ berichtet allerdings, dass den Wall-Street-Bankern nicht nur Entlassungen drohen, sondern der restlichen Belegschaft auch Boni gekürzt werden sollen. Die Großbanken reagieren damit auf die schwachen Geschäftsergebnisse und schlechten Konjunkturaussichten.

Laut Schweizer Handelszeitung erwarten Experten, dass auch Europa vom Stellenabbau der Großbanken nicht verschont bleibt. Noch sei die Stimmung hierzulande gut und die höheren Zinsen gäben Hoffnung. Doch hat zum Beispiel die Deutsche Bank bereits angekündigt, ihren Stellenabbau nochmals zu verschärfen. Neben den geplanten Streichungen im Investmentbanking sollen auch andere Konzernbereiche betroffen sein. Schon im Juli hatte die Deutsche Bank angekündigt, 1900 Stellen zu streichen – 1500 davon im Investmentbanking-Bereich.

GFL-Geschäftsführer Marcus Sarafin sieht als Leidtragende der Sparmaßnahmen vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen mit schwachen Bonitäten: „Es ist ein seit langer Zeit bestehender Trend, dass sich die Banken personell verkleinern und immer mehr über Onlinesysteme abwickeln. Damit werden eher unterdurchschnittliche bewertete Unternehmen zukünftig weitergehende Probleme in der Finanzierung bekommen.“