Die Finanzierungsbedingungen für Fintechs haben sich deutlich verschlechtert. Das merkt wohl auch das Berliner Startup Solaris. Wie das Handelsblatt berichtet, muss das Institut neues Kapital von rund 100 Millionen Euro aufnehmen.

Wie sich Solaris weiterentwickelt, ist für einen großen Teil der deutschen Startup-Szene von Bedeutung. Denn vielen der jungen Unternehmen ermöglicht erst die Banklizenz von Solaris erste Geschäfte zu machen und zu wachsen – auch ohne erst eine eigene Banklizenz bei der Bafin beantragt zu haben.

Zusätzliches Kapital braucht Solaris dank einer Kooperation mit dem ADAC. Ab dem zweiten Halbjahr 2023 kümmern sich die Berliner laut Handelsblatt um rund 1,3 Millionen vom Automobilclub ausgegebene Kreditkarten. Das würde die Kernkapitalquote auf rund 15 Prozent sinken lassen. Das Institut will diese allerdings bei etwa 30 Prozent halten.

Eine Option sei eine größere Finanzierungsrunde mit neuen Investoren. Das Volumen könnte dabei möglicherweise über den rund 100 Millionen Euro liegen, die Solaris braucht, und somit bis zum geplanten Börsengang reichen.

Die Situation von Solaris ist dabei kein Einzelfall. Einer Umfrage zufolge brauchen mindestens 79 Prozent der Tech-Start-ups in Deutschland in den nächsten zwei Jahren eine Finanzierung. Doch das wird aktuell schwieriger: So haben die Jungunternehmen im ersten Halbjahr 2022 rund 20 Prozent weniger Geld eingesammelt als im Vorjahreszeitraum. Der Grund: Investoren verschärfen ihre Risikobetrachtung.