Die aktuelle globale Krise trifft deutsche Unternehmen hart: Jede zweite Firma konnte laut einer aktuellen Studie geplante Investitionen nicht durchführen. Dazu tragen nicht nur Energiekrise und Inflation bei, sondern auch nach wie vor die Pandemie.

Eine globale Umfrage der Beratungsgesellschaft EY zeigt: Weltweit verschieben Unternehmen Investitionen aufgrund der geopolitischen Lage. Deutsche Firmen trifft es dabei am härtesten. Während hierzulande 50 Prozent auf Investitionen verzichtet, sind es im weltweiten Schnitt nur 43 Prozent.

Die deutschen Konzerne mussten sich auch überdurchschnittlich oft aus anderen Ländern zurückziehen. Während das weltweit nur 30 Prozent angaben, waren es in Deutschland neun Prozent mehr.

EY erklärt die besondere Belastung damit, dass die deutsche Wirtschaft besonders stark auf freie Handelswege, internationale Regelungen und sichere Lieferketten angewiesen ist. „Aktuell steht dieses Geschäftsmodell Deutschlands angesichts der vielen Krisenherde aber vor der vermutlich größten Herausforderung seit dem Bestehen der Bundesrepublik“, heißt es in dem Bericht zur Studie.

Dabei sind nach eigenen Einschätzungen weder die Auswirkungen des Ukrainekriegs noch die anhaltenden Brexit-Reibungen von großem Belang für deutsche Unternehmen. Sie hatten zuletzt jedoch überdurchschnittlich stark mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen. Auch für die nahe Zukunft fürchten deutsche CEOs am meisten, dass es neue Unterbrechungen der weltweiten Handelsketten und Wirtschaftsprozesse durch die Pandemie geben wird.