Steigende Energiepreise machen Unternehmen und Privatpersonen in ganz Europa zu schaffen. Um Entlastungen zu schaffen, gehen Länderregierung sehr unterschiedlich vor. Die Süddeutsche Zeitung hat sich die Maßnahmen fünf europäischer Länder angeschaut.

Italien: Im Frühjahr wurde hier eine Sondersteuer auf die Extraprofite der Energiekonzerne beschlossen. Der Steuersatz liegt bei 25 Prozent. Allerdings wehren sich einige Unternehmen noch vor Gericht dagegen. Für die Bürger bedeutet die Übergewinnsteuer, dass Subventionspakete wie ein Tankrabatt, finanziert werden können.

Großbritannien: Seit 2017 gibt es hier einen Energiepreisdeckel, wie er aktuell auch in Deutschland diskutiert wird. Er gilt für private Haushalte und bestimmt, welchen Preis die Energieversorger pro Einheit maximal verlangen dürfen. Für Privathaushalte wurde nun zudem festgelegt, dass die jährlichen Energiekosten zwei Jahre lang eingefroren werden, für Unternehmen sechs Monate lang. Den Staat wird das wohl rund 60 Milliarden Pfund kosten, die über Schulden finanziert werden sollen.

Spanien: Hier ist man deutlich unabhängiger von russischem Gas als andere europäische Staaten. So steht ein Drittel aller europäischen Flüssiggas-Terminals in Spanien. Auch in Spanien und Portugal gibt es einen Gaspreisdeckel. So zahlt der Staat den Stromerzeugern ein Jahr lang die Differenz zwischen dem Gaspreis auf dem freien Markt und einem festgelegten Limit zum Start im Juni. Kosten: mindestens 6,3 Milliarden Euro, die zum Teil durch eine Übergewinnsteuer finanziert werden sollen.

Österreich: 33 Milliarden Euro hat der Staat bereits in die Hand genommen für Entlastungspakete wie Erhöhung der Pendlerpauschale, Einmalzahlungen oder Energiezuschüsse. Die Regierung hat sich zudem auf eine Strompreisbremse geeinigt und diskutiert einen Preisdeckel fürs Heizen.

Schweden: Hier ist die Ausgangslage eigentlich sehr gut: Mit Wasserkraft, Atomenergie und Windrädern wird mehr Strom erzeugt, als benötigt wird. Aufgrund der Probleme der französischen Atommeiler ist Schweden kürzlich sogar zum größten Stromexporteur Europas aufgestiegen. Auch geheizt wird meist elektrisch. Wie die SZ berichtet, sind die Ressourcen jedoch sehr ungleich verteilt: So müssen Südschweden doppelt bis dreimal so viel für Strom zahlen wie die Landsleute im Norden.