In der Lebensmittelbranche steigt das Insolvenzrisiko. Wie Atradius meldet, leiden die deutschen Lieferanten und Dienstleister zunehmend unter niedrigen Gewinnspannen, einer geringen Nachfrage im Gastgewerbe sowie steigenden Kosten für Rohstoffe, Energie, Verpackung und Transport. Die Firmenpleiten könnten dadurch dieses Jahr um zehn Prozent steigen.

Die Zahlungsfristen in der gesamten Branche betragen derzeit durchschnittlich 45 Tage. Doch ebenso wie die Insolvenzen in der Lebensmittelbranche werden wohl auch die Zahlungsverzögerungen dieses Jahr um zehn Prozent zunehmen.

Besonders gefährdet seien kleinere Unternehmen mit schwacher Finanzkraft. Sie leiden besonders darunter, dass Banken aktuell nur wenig bereit sind, Kredite zur Liquiditätssicherung zu vergeben. In den einzelnen Bereichen sind die Aussichten sehr unterschiedlich: Während der Lebensmitteleinzelhandel, sowie Unternehmen und Lieferanten aus dem Bereich Molkereiprodukte, Obst und Gemüse gut dastehen, sind die Aussichten in den Bereichen Getränkewirtschaft, fleischverarbeitende Industrie und Lieferservice des Gastgewerbes schwierig.

So erwartet Atradius für die Branche insgesamt zwar ein Wachstum von rund 2 Prozent (nach 1,2 Prozent in 2021 und 4,2 Prozent in 2020) – für die einzelnen Bereichen variieren die Prognosen allerdings stark. Während der Lebensmitteleinzelhandel Treiber des Wachstums sein dürfte, wird für die fleischverarbeitenden Unternehmen nur eine Erholung um 1,4 Prozent erwartet. Besonders leidet die Getränkeproduktion: 2020 ging sie bereits um 6,9 Prozent zurück, 2021 um weitere 1,3 Prozent. Trotz eines gewissen Nachholbedarfs wird für 2022 ein weiterer Rückgang um 0,5 Prozent erwartet.

Die komplette Meldung von Atradius finden Sie hier.