Wie wirkt sich Homeoffice auf Arbeitsleistung, Zufriedenheit und Kontakte während der Pandemie aus? Dieser Frage ist ein Forscherteam der Uni Leipzig in einer groß angelegten Langzeitstudie nachgegangen. Die Ergebnisse sind dabei überwiegend positiv: Die meisten Beschäftigten haben sich anscheinend mit dem Arbeiten am heimischen Schreibtisch arrangiert.

In fünf Grafiken hat die WirtschaftsWoche die wichtigsten Erkenntnisse aufbereitet. Was die Häufigkeit der Arbeit im Homeoffice angeht, sind die Ergebnisse noch wenig überraschend: Während deutsche Erwerbtätige vor der Pandemie im Schnitt nur knapp zwölf Prozent ihrer Arbeitswoche im Homeoffice verbracht haben, ist dieser Anteil im ersten Lockdown 2020 auf mehr als das doppelte (33 Prozent) angestiegen. Dieser Wert hat sich im zweiten Lockdown noch einmal geringfügig erhöht (34 Prozent). Die Erwerbstätigen, die bereits zuvor ab und an im Homeoffice gearbeitet haben, verbringen seit der Pandemie mehr als die Hälfte ihrer Arbeitszeit am Schreibtisch zuhause.

Auffallend sind zwei Trends: Zum einen ist der Homeoffice-Anteil zwar zwischen den Lockdowns wieder gesunken, aber zu keinem Zeitpunkt zurück auf das Ausgangsniveau, sondern nur auf ein Minimum von 24 Prozent im Oktober 2020. Zum anderen steigt der Trend zum Homeoffice seit der Verbreitung von Omikron wieder stark an – auch ohne Lockdown.

Was unter der gestiegenen Homeoffice-Zeit leidet, sind die Kontakte zu Kollegen und Führungskräften. Hier sind die Werte vor allem im ersten Jahr der Befragung – zwischen dem April 2020 und 2021 – stark gefallen. Das Isolationsgefühl ist dennoch nicht so stark gestiegen, wie man vermuten könnte. Die Werte schwanken hier zwischen 2,1 und 2,4. „2“ heißt hier, dass sich die Befragten selten allein gefühlt haben, „3“ heißt ab und zu. Am größten war das Isolationsgefühl Ende des ersten Lockdowns. Über den Sommer 2021 ist es stark gesunken, steigt seit Omikron aber wieder an.

Die Beschäftigten scheinen sich ans Homeoffice gewöhnt zu haben. So ist die Zufriedenheit am heimischen Schreibtisch seit vergangenem April stark angestiegen. „Die Befragten verbinden das Homeoffice stärker mit einem Ort der Kreativität und der Erholung – und weniger mit einem Ort der Anforderungen“, erläutert der zuständige Wissenschaftler Hannes Zacher.

Nichts destotrotz steigt die heimische Produktivität an. Der Großteil der Befragten ist sich sicher, dass sie auch im Homeoffice ihre Aufgaben erfolgreich erledigen können. Auch hier ist diese Einschätzung seit April 2021 stark gestiegen.