2021 war ein verrücktes Jahr, trotzdem blickt GFL-Geschäftsführer Marcus Sarafin mit einem gesunden Grundoptimismus auf die kommenden Monate. Auf LinkedIn berichtet er aus seiner ganz persönlichen Perspektive, wie er das vergangene Jahr erlebt hat und was er für das nächste erwartet. Eine erfrischende Sicht, die wir auch unseren Blog-Lesern nicht vorenthalten möchten:

„Das neue Jahr ist noch ganz frisch und daher möchte ich diese Zeit nutzen, um auf das vergangene Jahr zurückzublicken und auch einen kleinen Ausblick auf 2022 zu wagen. Klar ist: 2021 war wieder ein Jahr außerhalb jeder Normalität. Was für ein verrücktes Jahr – sowohl beruflich als auch privat!

Wir bei GFL wurden Anfang des Jahres zunächst vor einige Unsicherheiten gestellt: Wird es einen Aufschwung in Deutschland und Europa geben? Läuft der Schutzschirm für die Kreditversicherung wirklich am 30. Juni 2021 aus? Wenn ja, was wird aus den Limiten? Bei unseren Kunden waren die Unsicherheiten und Probleme ebenso groß: Kein Ende der Corona-Krise in Sicht, Lockdown an chinesischen Häfen, Engpässe bei den Containern, Lieferverzögerungen, eine Nachfrage, die das Angebot bei weitem übersteigt, Preiserhöhungen in unglaublichen Dimensionen.

Unsere Kunden hatten mehr oder weniger alle mit denselben Unwägbarkeiten zu kämpfen. Doch das Positive: Fast alle verdienten in dieser Situation überdurchschnittlich gut. Damit waren die Zwischenzahlen deutlich besser, was die Bonitäten verbesserte. Die Zahl der Insolvenzen war und ist bis jetzt gering, das Zurückfahren des Insolvenzrechts auf den „Normalzustand“ zeigt bislang keine Auswirkungen.

So passierte etwas, womit wir nicht gerechnet hatten, was uns aber umso mehr freute: Die Limite blieben oder wurden sogar erhöht. Dieser erfreuliche Trend hält sich bis heute. Die Kreditversicherer suchen wieder proaktiv das Geschäft, was sich an mutigen Angeboten zeigt und daran, dass Zugeständnisse wieder möglich sind.

Finanzierungsbedarf sahen wir vor allem im Bereich Einkauf aus Asien, da hier überwiegend Vorkasse verlangt wird. Leider erleben wir die Banken allerdings weiterhin überwiegend „mit sich selbst beschäftigt“, die Suche nach Provisionsgeschäft wird immer spürbarer. Für den Sektor ist das keine gute Entwicklung. Fintechs nehmen in diesem Umfeld immer weiter an Bedeutung zu. So haben wir auch in diesem Jahr unsere Kontakte in diesem Bereich ausgebaut und so unsere Partnerschaften zu Fintechs erweitert, die mit unterschiedlichen Ansätzen verschiedenartige Working-Capital-Lösungen anbieten.

Finanziell verlief das Jahr für uns positiv: Die steigenden Umsätze unserer Kunden führen auch bei uns zu steigenden Einnahmen, was sich im Ergebnis widerspiegeln wird. Größtes Problem bleibt bei uns leider das Thema Personal: Gute und zuverlässige Mitarbeiter*innen zu gewinnen wird immer schwieriger. Die Pandemie und der damit einhergehende Trend zum Homeoffice machten die Situation nicht leichter. Zwar begrüße ich die erweiterten Möglichkeiten fürs Homeoffice, die ich und die meisten Mitarbeiter auch nutzen, aber gerade in der Einarbeitung ist das aus meiner Sicht ein Problem. Der persönliche Kontakt und das persönliche Kennenlernen sind über einen Bildschirm nur schwer abzubilden.

Umso dankbarer bin ich, dass unser Team eine super Truppe ist, die Hand in Hand ausgesprochen konstruktiv zusammenarbeitet. Besonders schön war für mich, dass meine Tochter Leonie Wetzel mit ihrem juristischen Fachwissen in diesem Jahr das Team erweitert hat. Nun haben wir alle Familienmitglieder an Bord!

Und da ich gerade schon bei der Familie bin, noch ein kleiner Exkurs ins Private: Wir haben uns sehr über unser drittes Enkelkind gefreut, einen gesunden und munteren Jungen. Schön war auch, dass wir dank richterlichem Beschluss kurz vor Urlaubsbeginn doch noch unseren Urlaub antreten durften. Und, das Wichtigste von allem: Bislang sind wir alle gesund geblieben!

Wir können nur hoffen, dass das auch 2022 so bleiben wird! Geschäftlich rechne ich fest damit, dass die Themen Corona und Lieferengpässen wieder alles andere überlagern werden. Ich drücke die Daumen, dass ab dem Frühjahr Corona unser Leben nicht mehr so beeinflusst. Freuen wir uns auf 2022: auf schöne Feste, persönliche Kontakte, gute Gesundheit, erfolgreiche Geschäfte, einen Grundoptimismus und eine Gesamtzufriedenheit!“