Was passiert, wenn Omikron in Asien ankommt? Die Süddeutsche Zeitung zeichnet in einem aktuellen Artikel ein düsteres Bild: Da die chinesischen Impfstoffe anscheinend kaum gegen diese Variante helfen, könnte es zu zahlreichen Betriebsschließungen und Produktionsausfällen kommen. Das könnte Europa und Nordamerika in eine erneute Rezession stürzen.

Noch lässt sich die Situation nicht ohne Konjunktive beschreiben. Nach Ansicht zahlreicher Ökonomen könnte es in Europa einen Frühling des Aufbruchs geben mit starkem wirtschaftlichem Aufschwung und wiederentdeckter Geselligkeit.

Doch Omikron könnte diesen Aufschwung auch rapide abbremsen. Denn momentan infizieren sich immer mehr Menschen in China mit Omikron – wenn auch auf sehr geringem Niveau. Sogar in Peking wurde nun ein Fall bekannt. China reagiert mit Abschottungen und Massentests.

Sollte Omikron jedoch weiter Einzug in der Volksrepublik halten und sich dort ebenso schnell verbreiten wie derzeit etwa in Europa, dann drohe China „entweder eine gesundheits- oder aber eine wirtschaftspolitische Katastrophe, die den globalen Konjunkturaufschwung abrupt beenden und die ohnehin hohen Preis zum Überkochen bringen würde“, so die Süddeutsche Zeitung.

Der Hintergrund: Erste Studien zeigen wohl, dass die beiden chinesischen Impfstoffe Sinovac und Sinopharm nur unzureichend gegen Omikron wirken. Und da China die Zahl der Infizierten durch strenge Lockdowns bisher sehr niedrig gehalten hat, gibt es auch keine natürliche Immunität in der Bevölkerung. Heißt: Das Virus würde auf eine quasi „ungeimpfte“ Bevölkerung treffen und China stünde am gleichen Punkt wie Europa vor zwei Jahren. Hält die Regierung an ihrer Zero-Covid-Strategie fest, dürften drastische Abschottungsmaßnahmen die Folge sein.

Die Süddeutsche Zeitung zitiert aus einem Schreiben von Frederic Neumann, Asien-Experte bei der Großbank HSBC an seine Kunden: „Wer glaube, die Staatengemeinschaft habe schon heute mit Lieferengpässen und Inflation zu tun, der könne sich bei einem großflächigen Omikron-Ausbruch in Asien auf die Mutter aller Lieferkettenprobleme einstellen.“