Jeder fünfte Mittelständler hat 2020 Personal abgebaut, weil die nötige Finanzierung nicht gewährt wurde, ebenso viele mussten aus diesem Grund Umsatzeinbußen hinnehmen. Das ist eines der alarmierenden Ergebnisse der Studie Mittelstandsfinanzierung 2021 der Finanzierungsplattform Compeon.

Die jährlich durchgeführte Studie zeigt, dass gerade im Krisenjahr 2020 die Banken sehr restriktiv bei der Vergabe von Krediten waren. So erhielten 37 Prozent der Unternehmen, die eine Finanzierungsanfrage gestellt haben, eine Absage. In einzelnen Branchen war der Anteil sogar noch höher, wie das Handwerk Magazin meldet: So bekamen 43 Prozent der Handwerksbetriebe keine Finanzierung – obwohl die Auftragsbücher hier gut gefüllt sind und auch während der Krise Investitionen notwendig waren.

Diese bleiben in der Folge oft auf der Strecke: Mehr als die Hälfte der befragten Mittelständler aller Branchen hat eine für 2020 geplante Investition nicht durchgeführt – und das, obwohl gerade in der Pandemie der Investitionsdruck bei vielen Unternehmen zugenommen hat.

Die Lösung finden immer mehr Mittelständler in alternativen Finanzierungsprodukten wie Leasing oder Factoring (35,7 %). Allein im Krisenjahr 2020 stieg die Nutzung dieser Finanzierungsarten laut Studie um rund zehn Prozent. Doch auch das Ausweichen auf eine andere Bank ist ein beliebtes Mittel der Wahl: Während 2019 noch rund die Hälfte aller Betriebe nur Kunde eines einzigen Geldinstituts waren, waren es im darauffolgenden Jahr nur noch 39 Prozent. Mehr als ein Viertel der Unternehmen war mit seiner Hausbank so unzufrieden, dass direkt nach einem neuen Finanzierungsanbieter gesucht wurde.