Die deutsche Bundesregierung hat im Pandemiejahr 2020 Exportkreditgarantien in Höhe von 16,7 Milliarden Euro übernommen. Wie aus dem nun veröffentlichten Jahresbericht hervorgeht, ist das Deckungsvolumen demgegenüber aber um 20,4 Prozent gesunken.

Schuld war das Fehlen von Großaufträgen zum Beispiel im Transportsektor, da viele Projekte verschoben oder nicht realisiert wurden. Die Zahl der Anträge ist allerdings um 35 Prozent stark gestiegen, die Zahl der neuen Antragsteller hat sich verdoppelt. Besonders angezogen hat die Nachfrage nach Sammeldeckungen, die vor allem für kleine und mittlere Unternehmen attraktiv sind.

Obwohl die Garantien in der Krise auf marktfähige Risiken ausgeweitet wurden, lag der Schwerpunkt dennoch auf den Schwellen- und Entwicklungsländern: 80,4 Prozent des Deckungsvolumens fiel auf sie. Insgesamt wurden Exporte in 168 Länder abgesichert. Russland und die Türkei waren dabei – ganz klassisch – die Spitzenreiter.

Erstaunlich: Trotz der Krise kam es nicht zu einem Anstieg der Entschädigungszahlungen. Sie sind sogar auf 286,1 Mio. Euro (2019: 383,2 Mio. Euro) gesunken. Allerdings rechnet der Bund 2021 und 2022 mit einer steigenden Zahl der Schadenanträge und damit auch der Auszahlungen für wirtschaftliche Schäden. Anzeichen dafür sei der Anstieg von Zahlungsverzügen und Prolongationsanträgen im Jahr 2020.

Das Entschädigungsrisiko aus laufenden Deckungen lag Ende des Jahres bei 85 Milliarden Euro und damit unter dem Vorjahreswert von 88 Milliarden Euro. Die höchsten Entschädigungsrisiken bestünden im Zusammenhang mit Geschäften in Russland (11,7 Mrd. Euro), den Vereinigten Staaten (9,9 Mrd. Euro), und der Türkei (8,5 Mrd. Euro).

Den kompletten Jahresbericht finden Sie hier.