Will die Wirtschaft bis 2050 treibhausneutral werden, kommt sie am Bankensektor nicht vorbei. Der fordert weniger Regulierung bei grünen Investments. Doch das lehnt die Bundesregierung ab.

In einem aktuellen Artikel bezieht sich das Handelsblatt auf ein Positionspapier des privaten Bankenverbands BdB. Hierin sprechen sich die privaten Banken für mehr Nachhaltigkeit in der Wirtschaft und insbesondere für mehr Klimaschutz aus. „Die privaten Banken wollen und werden ihren Teil als Finanzierer einer klimafreundlicheren Wirtschaft beitragen“, so Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes.

Dafür brauche es allerdings ein Entgegenkommen der Politik. Der Geschäftsführer fordert daher, zum Beispiel Eigenkapitalanforderungen pauschal zu senken oder CO2 zu bepreisen. Zudem bräuchten die Banken „verlässliche, vergleichbare und aussagekräftige Daten aus der Wirtschaft“. Ossig fordert daher ein zentrales Datenregister auf EU-Ebene, damit Unternehmen über standardisierte Kennzahlen verglichen werden können.

Berlin lehnt Vorhaben ab

Die Bundesregierung sieht hierin allerdings den falschen Weg. Es werde keine pauschalen reduzierten Eigenkapitalanforderungen geben, nur weil Vermögensgegenstände als nachhaltig definiert sind, zitiert das Handelsblatt eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums.

Auch CSU-Finanzexperte Alexander Radwan warnt davor, politische Ziele höher zu gewichten als die Stabilität des Finanzmarkts. Das sei bereits in der Krise ab 2007 geschehen, als die US-Regierung vorgegeben hatte, dass Menschen mit geringem Einkommen Eigentum erwerben können. Risiken müssten angemessen bepreist werden, fordert daher der Experte.