Der Bahnexperte: Wagemann entwickelt seit mehr als 20 Jahren mobile und stationäre Ver- und Entsorgungsanlagen für Eisenbahnunternehmen. Warum er selbst gerne die Bahn nutzt und wie die Corona-Krise seine Fahrten einschränkt, verrät Finanzvorstand Johannes von Spee im GFL-Kurzinterview.

Wagemann ist weltweit für die Bahn im Einsatz. Wie oft nutzen Sie persönlich den Zug?

Bis vor drei Monaten noch wöchentlich – da bin ich immer abwechselnd mit Auto und Bahn nach Hamburg und zu Geschäftspartnern gefahren. Doch seit Corona langweilt sich mein Auto und meine Bahncard auch, weil ich gerade ausschließlich im Home Office arbeite.

Genießen Sie die Arbeit von Zuhause oder vermissen Sie Ihren gewohnten Alltag?

Beides. Ich finde es schön, mehr zuhause zu sein, auch weil ich in der glücklichen Lage bin, dass wir einen Garten und eine ruhige Wohnlage haben. Mir fehlt allerdings sehr die persönliche Interaktion mit den Kunden und Lieferanten, und auch mit den Kollegen und Chefs. Das erschwert auf Dauer den Beruf. Zwar funktioniert im Anlagenbau viel über Telefonkonferenzen und Videochats, aber es ist auch wichtig, dass man selbst vor Ort ist z.B. auf der Baustelle oder bei einer Fabrikabnahme. Deshalb verzögern sich gerade viele Dinge in der Akquisition und der Umsetzung.

Und das Zugfahren – vermissen Sie das auch?

Ich vermisse es, dass ich die Zeit im Zug zum Arbeiten nutzen kann. Denn das funktioniert meist sehr gut – auch wenn ich mit dem Internet in der Bahn total unzufrieden bin. Wir haben in Deutschland einfach keine gute Netzabdeckung. WLAN nutze ich während der Fahrt daher überhaupt nicht mehr, das funktioniert selbst in der 1. Klasse im ICE nicht zuverlässig. Trotzdem: Wir planen, Anfang Juli wieder auf Normalbetrieb umzustellen, und ich freue mich darauf, dann wieder regelmäßig zu Kunden und Lieferanten zu fahren.