Eine schwache Konjunktur und historisch niedrige Zinsen: Das führt dazu, dass die Schulden von Staaten und Unternehmen stark steigen. Wie die Frankfurter Allgemeine meldet, sind die Staatsschulden aktuell so hoch wie noch nie. Auch die Unternehmen seien doppelt so hoch verschuldet wie in der Finanzkrise. Und da sind die Corona-Kosten nicht einmal mit eingerechnet.

Nach einer Studie der Ratingagentur Standard&Poor’s (S&P) sollen die am Kapitalmarkt gehandelten Staatsschulden dieses Jahr auf rund 53 Billionen Euro steigen: ein Rekordwert. Im Vergleich zu 2015 ist das Anstieg von 30 Prozent.

Die Kosten der Corona-Krise sind da noch nicht einmal eingerechnet. Denn nicht nur Deutschland wird sich dieses Jahr wohl schnell von der schwarzen Null verabschieden. Die USA schnüren ein milliardenschweres Hilfspaket: Durch den ausgerufenen Notstand könnten bis zu 50 Milliarden Dollar im Kampf gegen die Pandemie eingesetzt werden. Auch Österreich hat dieser Tage einen vier Milliarden Euro schweren Corona-Krisenfonds angekündigt. Und Italien will Milliarden-Hilfen an die Unternehmen verteilen. Zahlen soll die EU.

Doch die Zunahme der Staatsschulden ist nicht nur auf Corona zurückzuführen. Wie die S&P-Studie zeigt, fallen allein für die Refinanzierung bestehender Schulden in diesem Jahr 70 Prozent der Neuverschuldung an.

Auch in der Wirtschaft sieht die Schuldenlage nicht rosig aus. Viele Unternehmen haben die günstigen Zinsen genutzt. So sind bis Ende 2019 die Unternehmensschulden am Anleihemarkt auf das Rekordniveau von 13,5 Billionen Euro geklettert. Nach OECD-Angaben war das mehr als doppelt so viel wie während der Finanzkrise.

Den Artikel der FAZ finden Sie hier.