Der Bund hat Mittelständlern und Großunternehmen unbegrenzte Kredite zugesagt. Die werden auch angenommen: Die Banken werden nahezu überrannt, die KfW stellt sich auf bis zu 100.000 Anträge ein. Doch viele Geldinstitute sind überlastet und die Hausbanken tun sich schwer, das Risiko in ihre Bücher aufzunehmen.

Während anderen Unternehmen die Arbeit ausgeht, sind die Hausbanken aktuell im Dauerstress. Denn die staatlichen Gelder, die die Bundesregierung den von der Krise betroffenen Firmen zugesagt hat, werden zwar von der KfW vergeben, läuft in Deutschland aber über die Hausbank. Dies prüft die Bonität des Unternehmens und leitet die öffentlichen Gelder dann weiter.

Das führt dazu, dass viele Geldhäuser am Rand ihrer Belastungsgrenze sind. So berichtet die Süddeutsche Zeitung von Unternehmern, die keinen Termin bekommen, weil ihre Filiale geschlossen hat oder überlastet ist. Angesichts der abertausenden Anträge sind zudem auch KfW und andere Förderinstitute überlastet.

Restrisiko für die Hausbanken

Für die Hausbanken tut sich außerdem noch ein ganz anderes Problem auf: Da die KfW nur für bis zu 90 Prozent der Kreditsumme bürgt, müssen die Geldhäuser ein eigenes Risiko in die Bücher aufnehmen. Gerade in der schwer getroffenen Gastronomie ist die Bonität oft nicht die beste. Und jeder Kredit, dem ein Ausfall droht, bindet das Eigenkapital der Banken, das dann nicht mehr in Form von Krediten vergeben werden kann.

Garantien für Kreditversicherer nötig

Hessens Finanzminister fordert daher nun Nachbesserungen: eine staatliche Garantie für 100 Prozent der Kreditsummen. Eine Forderung, der sich GFL-Geschäftsführer Marcus Sarafin anschließt: „Es ist zwingend nötig, dass der Bund hundert Prozent des Risikos übernimmt, damit die Banken komplett außen vor sind.“ Zudem fordert Sarafin auch Garantien für die Kreditversicherer. „Es ist jetzt immens wichtig, dass die Versicherer bestehende Limite halten und neue Geschäfte ermöglichen, um die Wirtschaft soweit wie möglich am Laufen zu halten. Mit Beginn der Normalität sollten weitere neue Geschäfte ermöglicht werden, die das Wachstum ankurbeln.“

Die GFL erachtet es dabei als wichtig, langfristig zu denken: „Diese Zusagen sollten direkt bis März 2021 gegeben werden“, so Sarafin, „da sich die Corona-Krise noch monatelang ziehen kann und danach auf jeden Fall Anschubhilfe zu leisten ist. Dieser Zeitraum würde Sicherheit geben.“

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