Die deutsche Wirtschaft scheint sich nach einem monatelangen Abwärtstrend wieder zu stabilisieren. Der Ifo-Geschäftsklimaindex, der die monatlichen Umfragewerte von rund 9000 Managern bezüglich ihrer Geschäftszufriedenheit wiedergibt, ist im September von 94,3 auf 94,6 Punkte gestiegen. Dieser Anstieg ist bedingt durch eine bessere Einschätzung der aktuellen Lage.

Klaus Borger von der staatlichen Förderbank KfW: „Die Stagnation des Geschäftsklimas bei gleichzeitig etwas weniger pessimistischen Erwartungen ist eine willkommene Versicherung, dass die deutsche Wirtschaft nicht ins Bodenlose stürzt.“ Als positiv wird der vorerst gestoppte Abwärtstrend des Verarbeitenden Gewerbes gedeutet. Dies scheint durch weniger pessimistische Erwartungen der Industrieunternehmen zu resultieren.

Für das vierte Quartal des Jahres rechnet das Ifo-Institut mit einer Zunahme der Wirtschaftsleistung.

„Unsicherheit bleibt der bestimmende Faktor für Wirtschaft und Finanzmärkte.“, sagte Stefan Bielmeier von der DZ Bank. Die derzeitigen Ungewissheiten über den US-chinesischen Handelsstreit und den Ausgang des Brexits machen sich bemerkbar.

Branchentrends

Verarbeitendes Gewerbe: 

 Trend: abwärts

Die Zufriedenheit der Unternehmen in Bezug auf ihre laufenden Geschäfte ist erneut gesunken. Sowohl die aktuelle Nachfrageentwicklung als auch die Produktionspläne deuten auf keine Verbesserungen in den kommenden Monaten hin.

Prognose: pessimistisch

Dienstleistungssektor:

Trend: aufwärts

Das Geschäftsklima hat sich nach einem Rückschlag im Vormonat deutlich erholt. In Anbetracht der Entwicklung ist die Stimmung der Dienstleister gestiegen.

Prognose: optimistisch

Handel:

Trend: abwärts

Die Zufriedenheit im Handel hat nochmals nachgegeben und folgt weiter dem Abwärtstrend. Es ist mit weiteren Verschlechterungen in den nächsten Monaten zu rechnen.

Prognose: pessimistisch

Bauhauptgewerbe:

Trend: aufwärts

Die Entwicklung des Geschäftsklimas verzeichnet einen leichten Aufwärtstrend. Die aktuelle Lage wird seitens der Unternehmen als sehr gut eingeschätzt, allerdings war sie im Monat zuvor noch etwas besser.

Prognose: optimistisch

GFL-Geschäftsführer Marcus Sarafin: „Was bereits von vielen Wirtschafts-Wissenschaftlern am Anfang des Jahres prognostiziert wurde, könnte nun Realität werden: Zwar ist die deutsche Konjunktur nicht sonderlich stark, allerdings folgt sie derzeit keinem Abwärtstrend. Die Automobilbranche mitsamt ihrer Lieferanten bleibt weiterhin im Fokus, aber der bestehende statistische Effekt führt im Vergleich zum Vorjahr quasi zwangsläufig zu besseren Ergebnissen; solange die gesamte weltwirtschaftliche Lage sich nicht verändern wird.

Die GFL geht unter diesen Voraussetzungen von einer gewissen Bodenbildung aus. Mit größtem Interesse verfolgen wir die Geschehnisse auf dem US-amerikanischen Markt, da hierfür bereits seit längerer Zeit ein deutlicher Abschwung prognostiziert wird.“

Quellen: https://www.ifo.de/node/45735 Datum: 24.09.19

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Ifo-Konjunktur-stabilisiert-sich-article21353695.html Datum: 25.10.19